Pharmakonzern

Novartis tendiert zu Spin-off der Generikasparte Sandoz

Der Arzneimittelhersteller Novartis tendiert zu einer Abspaltung seiner Generikasparte Sandoz. Das derzeit schwierige Umfeld für fremdfinanzierte Übernahmen erschwere einen potenziellen Kauf durch Private-Equity-Unternehmen, berichten mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Novartis tendiert zu Spin-off der Generikasparte Sandoz

Bloomberg Frankfurt – Der Arzneimittelhersteller Novartis tendiert zu einer Abspaltung seiner Generikasparte Sandoz. Das derzeit schwierige Umfeld für fremdfinanzierte Übernahmen erschwere einen potenziellen Kauf durch Private-Equity-Unternehmen, berichten mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Der Schweizer Pharmariese hält eine separate Börsennotierung von Sandoz für immer wahrscheinlicher, so die Personen, die nicht namentlich genannt werden möchten. Dabei könnte eine Bewertung von 25 Mrd. Dollar erreicht werden. Novartis prüfe weiterhin eine Reihe von Optionen für das Geschäft und habe noch keine endgültige Entscheidung getroffen.

Novartis hatte im Oktober eine strategische Überprüfung von Sandoz eingeleitet, um Wert für Aktionäre zu schaffen. Eine ganze Reihe von Private-Equity-Firmen war wohl interessiert. Ein Verkauf wäre eine der größten Übernahmen durch Finanzinvestoren aller Zeiten gewesen. Zu den Interessenten gehörten Blackstone und Carlyle Group sowie Advent International, Hellman & Friedman und KKR. Ein Sprecher von Novartis sagte, die strategische Überprüfung laufe noch. Alle Optionen würden noch in Betracht gezogen. Bis Jahresende wolle man den neuen Sachstand kommunizieren.

Die Rahmenbedingungen für Übernahmen haben sich in den letzten Monaten deutlich verschlechtert: Hohe Inflation, der Krieg in der Ukraine und die volatilen Aktienmärkte reduzieren die Bereitschaft von Banken, Geld für große Übernahmen bereitzustellen. Daran sind bereits mehrere hochkarätige Transaktionen in Europa gescheitert wie jüngst der geplante Verkauf des britischen Geschäfts von Walgreens Boots Alliance. Sandoz ist eine der wichtigsten Herausforderungen für Novartis-Chef Vas Narasimhan, der das Unternehmen profitabler und wachstumsstärker machen will.