Der US-Softwarekonzern Oracle hat kurz vor den Feiertagen seine bisher größte Übernahme unter Dach und Fach gebracht. Für Cerner, einen Spezialisten für Krankenhausinformationssysteme und IT für den Gesundheitssektor, zahlt der SAP-Konkurrent gut 28 Mrd. Dollar. Das entspricht einem Aufschlag von knapp einem Fünftel auf den Börsenwert von Cerner am Donnerstag. In der Nacht zum Freitag hatte das „Wall Street Journal“ berichtet, dass sich die beiden Konzerne in fortgeschrittenen Gesprächen über eine rund 30 Mrd. Dollar schwere Übernahme befinden, worauf die Aktie von Cerner mehr als 16% zulegte. Am Montag wurde der Titel zunächst vom Handel ausgesetzt. Oracle gaben noch einmal 2% ab, nachdem der Titel am Freitag zeitweise mehr als 5% verloren hatte (vgl. BZ vom 18. Dezember).

Mit der Akquisition von Cerner will Oracle ihre Präsenz im Gesundheitssektor ausbauen und sich Zugriff auf medizinische Daten verschaffen, mit denen die Anwendungen von künstlicher Intelligenz als Teil des eigenen Cloud-Angebots verbessert werden sollen. Cerner bietet Software und Hardware sowie Dienstleistungen und Geräte für Arztpraxen, Krankenhäuser und Labore an und rechnet in diesem Jahr mit einem Umsatz von rund 5,8 Mrd. Dollar. Die Transaktion soll im Laufe des nächsten Jahres abgeschlossen werden.