Bayer gewinnt US-Rechtsstreit gegen Merck & Co
Bayer gewinnt US-Rechtsstreit gegen Merck & Co
Reuters New York
Im Streit um Altlasten aus der Übernahme des Geschäfts mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten vom US-Pharmakonzern Merck & Co hat Bayer die Oberhand gewonnen. Ein Richter im US-Bundesstaat Delaware wies eine Klage von Merck & Co ab, die darauf abzielte, dass Bayer die Haftung im Zusammenhang mit Klagen wegen mutmaßlich asbestverseuchtem Talkum-Puder übernimmt. Der Kaufvertrag mache Merck „klar und eindeutig“ für Ansprüche im Zusammenhang mit Produkten haftbar, die vor Abschluss der Transaktion vertrieben wurden, darunter Dr. Scholl‘s Fußpuder, begründete das Gericht seine Entscheidung. Merck kündigte an, in Berufung zu gehen.
Bayer begrüßte die Entscheidung. Diese bestätige, „dass Merck allein für Produktansprüche haftet und verantwortlich ist, die sich auf Produkte beziehen, die vor dem 1. Oktober 2014 entwickelt, hergestellt oder verkauft wurden“ – so wie dies im Kaufvertrag festgelegt worden sei. „Bayer erwartet, dass Merck sich an die Entscheidung des Gerichts hält und die volle Verantwortung für die Produktansprüche übernimmt.“
Bayer hatte 2014 die Sparte von Merck & Co mit Marken wie dem Allergie-Präparat Claritin und Dr. Scholl’s-Fußpflegeprodukten für mehr als 10 Mrd. Euro übernommen. 2019 verkaufte Bayer die Fußpflegeserie an den US-Finanzinvestor Yellow Wood Partners weiter.