Private-Equity-Riesen Carlyle und KKR schwächeln
Trotz steigender Zinsen und des schwierigeren Fundraising sammeln die Private-Equity-Schwergewichte Carlyle und KKR noch frische Mittel ein. Die börsennotierten Beteiligungsgesellschaften verdienen ihr Geld hauptsächlich mit den Gebühren, die sie für die Verwaltung des Vermögens institutioneller Kunden erhalten – und obwohl Investoren bei Carlyle im Vergleich mit Konkurrenten eine Wachstumsschwäche monieren, sind die Total Assets under Management im Gesamtjahr 2022 um 24% auf 373 Mrd. Dollar gewachsen.
Auch KKR, der in Deutschland unter anderem der Medienkonzern Springer gehört, überschritt im vierten Quartal die Marke von 500 Mrd. Dollar Assets. Doch sanken die Erträge aufgrund schleppender Verkäufe von Beteiligungen um 41 %. Die ausschüttungsfähigen Erträge beliefen sich im Jahresverlauf auf 3,5 Mrd. Dollar – ein Rückgang von 12 %.
Unterdessen plant Konkurrent Carlyle, dem in Deutschland unter anderem der Windradgetriebehersteller Flender gehört, dem neuen Vorstandschef Harvey Schwartz ein fünfjähriges Anreizpaket im Wert von 180 Mill. Dollar zu gewähren. Dieses setzt sich aus Aktienzuteilungen mit Verfügungsbeschränkung im Volumen von 72 Mill. Dollar und 108 Mill. Dollar an leistungsbasierten Zuteilungen zusammen. Das Paket macht deutlich, unter welchem Druck das Unternehmen und der neue Chef stehen: Sie müssen die Aktionäre davon überzeugen, dass Carlyle durch Expansion in neue Felder wie etwa Immobilieninvestments wachsen und höhere Renditen erzielen kann. Die Aktie des Private-Equity-Hauses ist 2022 um 46 % eingebrochen und hat sich schlechter entwickelt als die Papiere der wichtigsten Konkurrenten. Zum Vergleich: KKR büßten 2022 nur 20 % ein.