Repsol profitiert von Preisanstieg beim Rohöl
ths Madrid
Der spanische Energiekonzern Repsol hat wegen der gestiegenen Rohstoffpreise trotz einer niedrigeren Erdölförderung seinen Gewinn zu Jahresbeginn mehr als verdoppelt. Der bereinigte Nettogewinn fiel im ersten Quartal mit 1,06 Mrd. Euro um 69 % höher aus als im Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen mitteilte. Das unbereinigte Ergebnis lag bei fast 1,4 Mrd. Euro. Durch den Krieg in der Ukraine stieg der Preis des Barrel Brent im ersten Quartal auf durchschnittlich 102 US-Dollar, verglichen mit 61 Dollar vor einem Jahr.
Repsol erzielte daher den Großteil ihres Gewinns in der Sparte Förderung und Produktion von Erdöl und Gas: 731 Mill. Euro gegenüber 327 Mill. Euro vor einem Jahr, als die Corona-Pandemie die Wirtschaft noch mehr lähmte.
Angesichts der hohen Treibstoffpreise bietet Repsol den Kunden einen Rabatt in ihrem großen Tankstellennetz in Spanien an, jedoch nur, wenn man beim Tanken die App des Unternehmens verwendet. Dadurch sei die Zahl der digitalen Kunden auf vier Millionen gestiegen. Der CEO von Repsol, Josu Jon Imaz, räumte auf einer Analystenkonferenz ein, dass der Preisabschlag beim Sprit den Konzern Geld koste. „Ich sehe die Aktion aber als eine langfristige Investition in die Kundenbindung und die Digitalisierung“, sagte Imaz.
Repsol investiert in Spanien verstärkt in erneuerbare Energien wie Wasserstoff und Biotreibstoff. Als erster Erdölkonzern gaben die Spanier das Ziel aus, bis 2050 klimaneutral zu werden. Nachdem ein Börsengang der Ökostromsparte ausgeschlossen wurde, sucht das Unternehmen nun einen Finanzpartner.