Rüstungsallianzen füllen Leonardo die Kasse
Allianzen füllen Leonardo die Kasse
Italienischer Rüstungskonzern erwartet ein Drittel mehr Umsatz bis 2029
bl/cru Mailand/Frankfurt
Europas dringliche Bemühungen, eine eigene Verteidigungsindustrie aufzubauen und die Abhängigkeit von den USA zu verringern, füllen dem italienischen Rüstungskonzern Leonardo, dem Joint-Venture-Partner von Rheinmetall, zusehends die Kasse. CEO Roberto Cingolani erwartet bis 2029 allein aus den Gemeinschaftsunternehmen mit anderen europäischen Rüstungskonzernen ein zusätzliches Ordervolumen von 5,4 Mrd. Euro und zusätzliche Umsätze von 3,1 Mrd. Euro. Das Unternehmen aus Rom lässt sich laut Nachrichtenagentur Bloomberg neuerdings von der Deutschen Bank als Berater bei Gesprächen mit Airbus und dem französischen Luft- und Raumfahrtunternehmen Thales über die Zusammenlegung ihrer Raumfahrt- und Satellitenaktivitäten unterstützen, um besser mit Elon Musks SpaceX und Starlink für erdnahe Satelliten zu konkurrieren.
Gemeinschaftsunternehmen mit Baykar
Erst vor wenigen Tagen verkündete Cingolani die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit dem türkischen Familienunternehmen Baykar zur Fertigung von Kampf-, Beobachtungs- und Angriffsdrohnen. Für die Panzer-Allianz mit Rheinmetall hat Leonardo das Umsatzziel um 1 Mrd. Euro nach oben korrigiert. Auf Basis der Rheinmetall-Plattform für den Kampfpanzer Panther und den Schützenpanzer Lynx sollen Leonardo zufolge bis 2040 allein für die italienischen Streitkräfte 1050 Schützen- und 272 Kampfpanzer produziert werden. Das Auftragsvolumen liegt bei etwa 25 Mrd. Euro. Ein Produktionsstart im Werk La Spezia soll noch im ersten Quartal 2025 erfolgen. An dem Joint-Venture halten Rheinmetall und Leonardo jeweils 50%.
Dividende fast verdoppelt
Bis 2029 soll der Umsatz von Leonardo von 17,8 Mrd. Euro (2024) auf 24 Mrd. Euro steigen und der Bestelleingang von 20,9 auf 26,2 Mrd. Euro. Die Aktionäre erhalten für 2024 eine Dividende von 0,52 (Vorjahr: 0,28) Euro je Aktie. Der deutsche Partner Rheinmetall präsentiert seine Bilanz an diesem Mittwoch. Der Umsatz für 2024 wird bei 10 Mrd. Euro erwartet – beinahe doppelt so viel wie 2021 vor dem Überfall Russlands auf die Ukraine. Bis 2027 klettert der Umsatz auf 20 Mrd. Euro und bis 2030 auf bis zu 40 Mrd. Euro.