Saudi Aramco verdoppelt Gewinn auf 110 Mrd. Dollar
dpa-afx Riad
– Der Ölkonzern Saudi Aramco hat seinen Gewinn im vergangenen Jahr dank der kräftigen Erholung der Ölpreise mehr als verdoppelt. Der Überschuss stieg 2021 im Vergleich zum Vorjahr auf 110 (i.V. 49) Mrd. Dollar, wie der saudische Branchenriese mitteilt. Für das vergangene Geschäftsjahr sollen insgesamt 75 Mrd. Dollar als Bardividende ausgeschüttet werden, was entgegen den Erwartungen von Analysten aber keine Erhöhung ist. Allerdings sollen Bonusaktien an die Anteilseigner ausgegeben werden: ein neues Papier für je zehn gehaltene. Größter Profiteur der Dividende ist Saudi-Arabien, das vor der Ausgabe der Bonuspapiere nach Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg rund 94% der Anteile hält.
Wie die Konkurrenz – etwa BP, ExxonMobil, Chevron und Shell – profitierte auch Aramco von der globalen Wirtschaftserholung im vergangenen Jahr, die die Nachfrage nach Öl und damit auch den Preis antrieb. In den vergangenen Wochen waren die Ölpreise wegen der russischen Invasion in der Ukraine und damit verbundener Sanktionen gegen das wichtige Förderland Russland noch weiter nach oben geschnellt. Ein Fass der Nordseesorte Brent war in der Spitze zu gut 139 Dollar gehandelt worden und damit zeitweise so teuer wie zuletzt im Jahr 2008 gewesen.
Höhere Investitionen geplant
In diesem Marktumfeld will Saudi Aramco nun mehr Geld in die Produktion stecken. Insgesamt kalkuliert das Management für 2022 mit Kapitalausgaben von rund 40 Mrd. bis 50 Mrd. Dollar, nachdem diese schon 2021 um rund ein Fünftel auf knapp 32 Mrd. Dollar gestiegen waren. Bis Mitte des Jahrzehnt sollen die Ausgaben weiter steigen. Bis 2027 soll auch die Produktionskapazität für Rohöl von 12 Mill. auf 13 Mill. Barrel pro Tag (jeweils 159 Liter) zunehmen.
Die Aktien des saudischen Konzerns stiegen am Sonntag an der Börse in Riad um rund 3% auf 43,10 Rial. Zuletzt hatte den Papieren der Ölpreisanstieg wegen des Krieges in der Ukraine Rückenwind beschert. Allein seit Mitte Februar haben sie bislang rund 15% hinzugewonnen. In der Spitze war es dabei sogar bis auf 46 Rial nach oben gegangen.