Schaeffler traut sich Wachstum zu
jh München
Nach einem aus Sicht des Vorstands guten Start ins Jahr hat Schaeffler eine neue Geschäftsprognose veröffentlicht. Anfang März hatte der Automobil- und Industriezulieferer wegen des Kriegs in der Ukraine die Vorhersage zurückgenommen. Nun wird ein Umsatzwachstum von währungsbereinigt 6 bis 8% angepeilt und eine Umsatzrendite vor Sondereffekten, Zinsen und Steuern (Ebit) von 5 bis 7 (i.V. 8,8)%. Für den freien Cashflow rechnet der Vorstand mit mehr als 250 (523) Mill. Euro.
Im ersten Quartal erzielte Schaeffler eine bereinigte Ebit-Marge von 6,9 (11,2)%. Den währungsbereinigten Umsatzanstieg um knapp 2% begründet das Unternehmen mit Preiserhöhungen. Es sei gelungen, „stark gestiegene Beschaffungskosten zunehmend in den Markt weiterzugeben“. Dies gelang allerdings nur zum Teil, womit das Unternehmen den Rückgang des bereinigten Ebit begründet. Einschließlich der Sondereffekte verringerte sich das Ebit auf 247 (i.V. 382) Mill. Euro.
Die Sparten entwickelten sich recht unterschiedlich: Im Autozulieferergeschäft (Automotive Technologies) ging der Umsatz währungsbereinigt um gut 3% auf 2,29 Mrd. Euro zurück. Dagegen legte er in der Industriesparte um 15,7% auf 1 Mrd. Euro. Die bereinigte Ebit-Marge sank leicht auf 11,4 (11,8)%.
Im Autozulieferergeschäft sackte die Marge auf 3,5 (10,5)% ab. Schaeffler begründet dies maßgeblich mit den stark gestiegenen Beschaffungskosten und weist zudem darauf hin, dass der Wert im Vorjahr wegen Nachholeffekten als Folge der Pandemie außerordentlich stark gewesen sei. Der Auftragseingang der Geschäftseinheit E-Mobilität übertraf mit 2 Mrd. Euro im ersten Quartal den Vorjahreswert um 18,4% und erreichte das untere Ende der fürs gesamte Jahr angestrebten Spanne von 2 bis 3 Mrd. Euro. Das Bestellvolumen der anderen Einheiten der Sparte beziffert Schaeffler auf 1,6 Mrd. Euro in den ersten drei Monaten. Im Ersatzteilgeschäft (Automotive Aftermarket) nahm der Umsatz um 2,1% auf 463 Mill. Euro zu. Die bereinigte Ebit-Marge stieg auf 13,6 (13,1)%.
Seine Jahresprognose stellt der Vorstand unter einige Annahmen: Das Wachstum der Weltwirtschaft verlangsamt sich spürbar, Wirtschaftssanktionen wegen des Kriegs in der Ukraine sowie Einflüsse auf Lieferketten und Preise beeinflussen das Geschäft negativ und in China normalisiert sich das Wirtschaftsgeschehen nach den Lockdowns bis zur Mitte dieses Jahres. Vor Ausbruch des Krieges hatte Schaeffler im Geschäftsbericht diese Prognose abgegeben: 7 bis 9% Umsatzwachstum, eine bereinigte Ebit-Marge von 6 bis 8% und einen freien Cashflow von mehr als 300 Mill. Euro.
Schaeffler | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
1. Quartal | ||
in Mill. Euro | 2022 | 2021 |
Umsatz | 3758 | 3 560 |
Bereinigtes Ebit | 258 | 397 |
Auto Technologies | 80 | 240 |
Auto Aftermarket | 63 | 58 |
Industrie | 115 | 98 |
Nettoergebnis | 136 | 235 |
Freier Cashflow * | 14 | 130 |
Nettofinanzschulden | 1 992 | 1954 |
Mitarbeiter (Anzahl) | 83089 | 83937 |
*) vor M&ABörsen-Zeitung |