Siemens Gamesa hält sich zu Jahreszielen bedeckt
mic München
Das neue Management von Siemens Gamesa hält sich weiterhin bedeckt, welche Ziele 2021/22 (30. September) der Hersteller von Windkraftanlagen wirklich für realistisch hält. „Die Unsicherheiten sind dergestalt, dass wir noch nicht alles klar erkennen können“, sagte Vorstandsvorsitzender Jochen Eickholt in der Präsentation der endgültigen Halbjahreszahlen. Im Moment arbeite man weiter daran, die zuletzt genannte Prognose zu erreichen: Der vergleichbare Umsatz werde um 2% bis 9% sinken und die bereinigte Ebit-Marge rund −4% betragen. Eickholt verwies zur Begründung für die anhaltenden Unklarheiten darauf, dass technische Detailfragen bei den neuen Windturbinen der 5.X-Plattform zu klären seien. Häufig gebe es Kettenreaktionen, wenn ein Einzelteil neu gestaltet werden müsse. Darüber hinaus existierten externe Herausforderungen wie die Pandemie.
Der Siemens-Gamesa-Chef erklärte, der Konzern habe auf die steigenden Kosten im Einkauf reagiert: „Wir haben unsere Preise erhöht.“ Tatsächlich stieg der durchschnittliche Verkaufspreis der Onshore-Turbinen pro Megawatt im zweiten Quartal des Geschäftsjahres auf 0,82 Mill. Euro. Letztmals hatte der Konzern im Geschäftsjahr 2015/16 mit 0,9 Mill. Euro einen höheren Wert erreicht. Der Tiefpunkt lag seitdem mehrfach bei 0,63 Mill. Euro. Eickholt sagte, Gamesa gehe vorsichtiger an neue Aufträge heran. Der Ordereingang sank im Quartal von 5,5 auf 1,2 Mrd. Euro; im defizitären Onshore-Segment wurden nur 0,2 Mrd. Euro neu hereingeholt nach 1,4 Mrd. Euro in der Vorjahresperiode.
Siemens Gamesa | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
1. Halbjahr1 | ||
in Mill. Euro | 2021/22 | 2020/21 |
Umsatz | 4 006 | 4 631 |
Anlagen | 3062 | 3801 |
Service | 944 | 830 |
Ebit-Marge2(%) | −15,3 | 5,0 |
Ebit | −762 | −5 |
Nettoergebnis | −780 | −54 |
Ergeb. je Aktie (Euro)−1,15 | −0,08 | |
1) Geschäftsjahr zum 30.9.; 2 bereinigt Börsen-Zeitung |