SMA Solar verliert Platz an der Sonne
cru Frankfurt
Der Kurs der SMA-Solar-Aktie ist nach einer Gewinnwarnung des Solartechnikunternehmens am Montag um zeitweise 13% auf 36,50 Euro eingebrochen. SMA hat die Jahresziele aufgrund anhaltender Engpässe in der Lieferkette um rund 10% herabgesetzt. Umsatz und operativer Gewinn (Ebitda) würden niedriger ausfallen als bislang erwartet, teilte das im SDax enthaltene Unternehmen im hessischen Niestetal bei Kassel mit.
Für das Gesamtjahr rechnet der Vorstand unter CEO Jürgen Reinert nun mit einem Umsatz zwischen 0,98 Mrd. und 1,03 Mrd. Euro. Bislang waren 1,075 bis 1,175 Mrd. Euro angepeilt worden. Infolge der geringeren Umsätze verändere sich auch das Ergebnis für das Geschäftsjahr, hieß es weiter. Statt 75 Mill. bis 95 Mill. Euro Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen rechnet SMA Solar nun nur mit 50 Mill. bis 65 Mill. Euro im laufenden Jahr.
„Mittelfristig gute Aussichten“
Als Grund nennt SMA Solar die angespannten Lieferketten. Diese hätten sich „wider Erwarten kurzfristig auch für die SMA deutlich verschärft“. Lieferungen elektronischer Bauteile seien kurzfristig abgesagt worden. Die mittelfristig „sehr guten“ Aussichten seien davon aber nicht beeinträchtigt.
Allerdings hat sich der Börsenwert des Unternehmens bereits seit Januar 2021 um fast die Hälfte auf rund 1,3 Mrd. Euro verringert. Größter Aktionär ist mit 20% der Anteile der Biten og Mads Clausens Fond – mit Geld aus dem Vermögen des dänischen Fabrikanten und Danfoss-Gründers Mads Clausen.
SMA Solar produziert Komponenten für die Fotovoltaikindustrie, darunter vor allem Solarwechselrichter. Diese werden benötigt, um den aus Solarmodulen erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umzuwandeln, der ins Stromnetz eingespeist werden kann.
Vorerst geirrt hat sich offenbar das Bankhaus Metzler mit seiner euphorischen Einschätzung für SMA Solar. Auf Sicht von zwölf Monaten sah Analyst Guido Hoymann noch im August den größten Kurszuwachs unter den deutschen Erneuerbare-Energien-Titeln bei SMA. Auf über 79 Euro dürfte das Papier noch zulegen, hieß es vor vier Wochen.