Softbank Group muss Wework erneut retten
mf Tokio
Die japanische Softbank Group leidet weiter unter einer ihrer größten Fehlinvestitionen. Der Büroflächenvermieter Wework mit über 700 weltweiten Standorten benötigte zur Abwendung einer Insolvenz erneut frisches Kapital. Das New Yorker Immobilienunternehmen einigte sich dafür mit seinem größten Aktionär Softbank und anderen Anleihegläubigern auf eine Restrukturierung, sonst gingen die Lichter wohl aus. Im Vorjahr hatte Wework einen Verlust von fast 2,3 Mrd. Dollar ausgewiesen.
Wework wurde vor den Plänen für einen Börsengang im Herbst 2019 unter dem damaligen CEO und Gründer Adam Neumann mit 47 Mrd. Dollar bewertet. Doch die Marktkapitalisierung schrumpfte seit dem IPO über ein Investmentvehikel im Oktober 2021 mit einem Wert von 9 Mrd. Dollar um rund 90 % auf nur noch 782 Mill. Dollar.
Vergangene Woche fiel die Aktie unter 1 Dollar, obwohl das Unternehmen in diesem Jahr vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen erstmals in einem kompletten Geschäftsjahr Geld verdienen will. Das bereinigte Ebitda drehte bereits im Dezember in die Gewinnzone. Die Strategie zielt auf eine Expansion in Asien, ein Schlüsselmarkt soll der Stadtstaat Singapur sein.
Die Vereinbarung sieht die Streichung von insgesamt 1,5 Mrd. Dollar an Schulden vor. Softbank wandelt eine unbesicherte Anleihe für 1 Mrd. Dollar mit einem Abschlag auf den Nennwert in neue Schulden und Eigenkapital um. Die Fälligkeit für weitere Verbindlichkeiten von 1,9 Mrd. Dollar wird um zwei Jahre bis 2027 verlängert. Zu den Gläubigern gehören Blackrock und Fonds von King Street Capital Management und Bridge Capital Management.
Die Transaktionen stärken die Liquidität des Unternehmens nach eigenen Angaben mit 540 Mill. Dollar an neuen Finanzmitteln, 175 Mill. Dollar an Kapitalzusagen und 300 Mill. Dollar an rollierenden Kapitalzusagen. Daran beteiligt sich auch ein ungenannter Drittinvestor.
Wertberichtigt Seite 2