Softwarebranche ringt um Margen
Softwarebranche ringt
um Margen
Neue Erlösmodelle und starker Wettbewerb belasten
sar Frankfurt
Nicht nur bei SAP, auch bei mittelständischen Softwareanbietern stehen die Zeichen auf Wachstum. Das zeigen Daten des auf die Software-Branche spezialisierten Investors Main Capital Partners. Der Investor erstellt das Ranking „Die Main Software 50“, das nicht börsennotierte, unabhängige Softwareanbieter betrachtet. Die Unternehmen sind Anbieter für Produktsoftware mit Hauptsitz in Deutschland; Tochtergesellschaften großer Konzerne sind ausgenommen.
Gesamtumsatz der Softwareunternehmen steigt
Laut Main Capital Partners melden sich jährlich „Hunderte von Unternehmen“, die anschließend auf Basis von sieben Geschäftskennzahlen eingestuft werden. Die 50 bestplatzierten Unternehmen bilden das Ranking. Der Gesamtumsatz der Top-50-Unternehmen erreichte dieses Mal knapp 713 Mill. Euro, 27% mehr als 2023.
Der Anteil wiederkehrender Umsätze ist im Vergleich zum vorherigen Ranking deutlich gestiegen: In diesem Jahr standen wiederkehrende Erlöse für 67% des Gesamtumsatzes (i.V. 62%). Wiederkehrende Umsätze entstehen beispielsweise, wenn Kunden nicht mehr einen einmaligen Kaufpreis für eine Lizenz bezahlen, sondern stattdessen einen monatlichen Abonnementpreis für genutzte Angebote begleichen. Main Capital Partners sieht eine „zunehmende Akzeptanz“ von Software-as-a-Service-Lösungen (SaaS-Lösungen). Diese stehen bei den Unternehmen des Rankings mittlerweile für 38% des Gesamtumsatzes, nach zuvor 34%.
Investitionen in Entwicklung
Allerdings kämpfen viele Unternehmen im Zuge des Übergangs von einmaligen Lizenzerlösen zu wiederkehrenden Abo-Erlösen gegen schwindende Margen. Gemessen am Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erzielen nur noch 58% der Unternehmen im Ranking eine Marge von mehr als 10%. Im Vorjahr waren es noch 72%.
Die Studienautoren erklären dies zum Teil mit der laufenden SaaS-Umstellung, aber auch mit hohem Wettbewerbsdruck. Doch auch „verstärkte Investitionen in Wachstum und Innovation“ seien ein Aspekt. Unter den betrachteten Unternehmen investierten 86% mehr als ein Zehntel ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung.