Solarauto von Sono Motors steht erneut auf der Kippe
dpa-afx/kro MĂŒnchen
Dem MĂŒnchner Start-up Sono Motors ist das Geld fĂŒr sein geplantes Solarauto Sion ausgegangen. Die beiden Vorstandschefs und GrĂŒnder Jona Christians und Laurin Hahn sagten am Donnerstag: âWir haben es nicht geschafft, den Investoren zu erklĂ€ren, warum der Sion das Potenzial zum ersten erschwinglichen Solar-Elektroauto der Welt hat.â Die letzte Chance sei jetzt, dass 3500 Kunden einen ermĂ€Ăigten Kaufpreis von 27000 Euro fĂŒr ihr Auto komplett vorauszahlen â sonst sei das Projekt gescheitert.
Sono Motors hat fĂŒr den Rettungsversuch eine Frist von 50 Tagen bis Ende Januar festgesetzt. Die Firma hat im laufenden Jahr bis Ende September 104 Mill. Euro Verlust gemacht und braucht frisches Geld, um 2023 die Vorserie und Anfang 2024 das erste Serienauto zu bauen. Rund 21000 Kunden haben Reservierungen getĂ€tigt und durchschnittlich 2000 Euro angezahlt, fĂŒr weitere 22000 Solarautos gibt es Vorbestellungen von Flottenbetreibern.
âViele Investoren raten uns dazu, dass wir uns auf unser weniger kapitalintensives B2B-SolargeschĂ€ft, das bereits UmsĂ€tze generiert, konzenÂtrieren und das Sion-Programm aufgeben solltenâ, teilten Hahn und Christians mit. Sono Motors baut inzwischen auch Solarlösungen fĂŒr Busse und Lastwagen. Hahn und Christians hatten das Unternehmen vor einem Jahr an die Börse gebracht, um eine drohende Insolvenz abzuwenden. HauptaktionĂ€re sind die beiden GrĂŒnder und US-Investoren.
Der Zeitplan sah bis zuletzt vor, dass der Sion vom zweiten Halbjahr 2023 an vom finnischen AuftragsÂhersteller Valmet produziert werden sollte. Der hatte âzu Beginn der Woche die Fertigung des Konkurrenzautos Lightyear 0 aufgenommen, das vom gleichnamigen niederlĂ€ndischen Start-up sechs Jahre lang entwickelt worden war. Der Nettopreis fĂŒr das Modell liegt bei 250â000 Euro. Mit den Einnahmen will Lightyear die Entwicklung eines gĂŒnstigeren Modells vorantreiben. Dieses soll kĂŒnftig ab 30â000 Euro zu haben sein.