Streubesitzaktionäre von SNP Schneider-Neureither verschmähen Carlyle-Offerte
Aktionäre der SNP verschmähen Offerte von Carlyle
cru Frankfurt
Carlyle ist bei SNP Schneider-Neureither & Partner fast am Ziel. Der US-Finanzinvestor hat das freiwillige öffentliche Barübernahmeangebot für alle ausstehenden Aktien der Heidelberger Softwarefirma abgeschlossen und rund 78% der Aktien eingesammelt, wie am Donnerstag mitgeteilt wurde. Demnach haben nur sehr wenige Aktionäre das Angebot von 61 Euro je Aktie angenommen, das SNP mit 450 Mill. Euro bewertet. Denn Carlyle hatte sich schon vor der Offerte 76% von den Großaktionären gesichert. Vorstand und Aufsichtsrat stuften das Angebot als fair ein. Nach der Transaktion wollen die Amerikaner das Unternehmen von der Börse nehmen. Bereits Ende Januar war ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag angekündigt worden, über den die Hauptversammlung beschließen soll.
Großaktionär Marguerre geht raus
Kurz vor Weihnachten 2024 hatte sich der Heidelberger Unternehmer Wolfgang Marguerre von seinem Mehrheitsanteil getrennt. Der langjährige Großaktionär hatte sich mit Carlyle auf den Verkauf von 65,2% geeinigt. Den Zugriff auf weitere 11,1% des Grundkapitals hatte sich die Private-Equity-Firma über „unwiderrufliche Andienungsvereinbarungen mit weiteren Aktionären“ gesichert. Insgesamt hatte Carlyle damit Zugriff auf 76,3% des Grundkapitals. Die SNP-Gruppe hat weltweit rund 1.500 Beschäftigte und machte im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von 255 Mill. Euro und einen operativen Gewinn (Ebit) von 29 Mill. Euro.