Maschinenbau

Sulzer wird nach erstem Halbjahr optimistischer

Der Schweizer Spezialist für Fluidtechnik hat Umsatz und operatives Ergebnis in den ersten sechs Monaten deutlich gesteigert. Bei der Prognose für das Gesamtjahr legt er nun noch einen drauf.

Sulzer wird nach erstem Halbjahr optimistischer

Sulzer erhöht Prognose nach Umsatz- und Ergebnissprung

Nachfrage steigt vor allem im Energiegeschäft

kro Frankfurt

Der Schweizer Maschinenbauer Sulzer hat nach einem deutlichen Umsatz- und Ergebniszuwachs im ersten Halbjahr wie erwartet die Prognose für das Gesamtjahr nach oben geschraubt. Der Umsatz soll nun aus eigener Kraft um 11 bis 13% zulegen, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Zuletzt hatte das Management um Verwaltungsratspräsidentin und CEO Suzanne Thoma noch ein Umsatzplus von 7 bis 9% angepeilt. Die operative Marge soll zudem nun bei rund 11% liegen, nachdem zuvor von “über 10%” die Rede war. An der Börse legte die Aktie zeitweise um gut 4% zu.

“Aufgrund günstiger Marktbedingungen, unserer guten Positionierung, erster operativer Verbesserungen und Wachstumsinitiativen konnten wir Umsatz und Ergebnis deutlich steigern”, sagte Thoma laut Mitteilung mit Blick auf die Geschäftszahlen im ersten Halbjahr. So legten die Erlöse in den ersten sechs Monaten gegenüber dem Vorjahr um rund 15% auf 1,6 Mrd. sfr zu, während das operative Ergebnis (Ergebnis vor Zinsen und Steuern ohne Amortisation und Einmaleffekte) um gut 27% auf rund 162 Mill. sfr kletterte. In beiden Fällen übertraf Sulzer damit die Markterwartungen.

1. Halbjahr 20231. Halbjahr 2022Veränderung in %
Auftragseingang1.9921.73424
Auftragsbestand 30.6./31.12.2.1421.845/
Umsatz1.6021.51715
Ebit152-26/
Operatives Ergebnis ohne Amortisation und Einmaleffekte16213627
Operative Marge in %10,19,0
Free Cashflow107-78
Sulzer – Konzernzahlen nach IFRS in Mill. sfr

Energiegeschäft kurbelt Nachfrage an

Der Gewinn landete unter dem Strich bei gut 104 Mill. sfr Im vergangenen Jahr stand hier aufgrund von Abschreibungen im Zusammenhang mit dem Ausstieg aus dem Russlandgeschäft und der Schließung von Standorten in Polen noch ein Minus von 48,8 Mill. Euro. Zugleich wirkten sich im ersten Halbjahr auch Steuereinsparungen positiv auf den Nettogewinn aus. Insgesamt haben alle drei Divisionen, also Flow Equipment, Services und Chemtech zur verbesserten operativen Marge von 10,1% beigetragen.

Auch bei der Nachfrage verzeichnete Sulzer im ersten Halbjahr, wie bereits bekannt, einen deutlichen Zuwachs. So stiegen die Bestellungen – unter anderem wegen kräftiger Zuwächse im Energiegeschäft – organisch und unternehmensweit um ein Viertel auf fast 2 Mrd. sfr, was den Hersteller von Industriepumpen Anfang Juli dazu veranlasste, das Jahresziel hier ebenfalls zu erhöhen. Demnach soll der Auftragseingang nun um 10 bis 14% zulegen, statt wie zuvor gedacht um 3 bis 6%.

Eine Erhöhung der Umsatz- und Ergebnisprognose war seitdem bereits am Markt erwartet worden, wie Baader-Analyst Michael Roost in einer Schnelleinschätzung schrieb. Von den neun bei Bloomberg gelisteten Analysten, die Sulzer derzeit abdecken, raten aktuell sieben zum Kauf der Aktie. Zwei Beobachter empfehlen dagegen, das Papier zu halten. Die Analysten trauen der Aktie auf Sicht von zwölf Monaten im Durchschnitt einen Anstieg um knapp 14% zu.

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