Softwareindustrie

Suse schockt mit schwacher Auftragslage

Der Softwarekonzern Suse hat im dritten Quartal einen drastischen Einbruch beim Auftragseingang verzeichnet und die Prognose deutlich gesenkt. Die Aktie stürzte um rund ein Viertel ab.

Suse schockt mit schwacher Auftragslage

Der Linux-Softwareanbieter Suse hat im Ende Juli abgelaufenen dritten Quartal zwar mehr erlöst, als im Schnitt erwartet. Die Aktie stürzte vorbörslich dennoch um ein Viertel ab. Der Ordereingang war offenbar so schwach, dass sich das Nürnberger Unternehmen gezwungen sah, den Ausblick für die Auftragsentwicklung drastisch zu reduzieren. Im Gesamtjahr erwartet Suse nun noch ein währungsbereinigtes Wachstum des jährlichen Vertragswerts bei Kernprodukten von um die 10%, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Vorher wurde ein Anstieg im mittleren Zehnerprozentbereich angepeilt. In der Sparte mit aufstrebenden (Emerging) Softwareprodukten geht der Vorstand um CEO Melissa Di Donato nun von einem Plus von um die 20% statt wie der bislang angepeilten 50% aus. Am Markt geriet die Aktie stark unter Druck, obwohl der Ausblick für Umsatz und operative Marge bestätigte wurde. Gegen Mittag notierten die Papiere etwa 23% im Minus.

In absoluten Zahlen ist der aufs Jahr gerechnete Auftragswert von Verträgen im dritten Geschäftsquartal sogar um 4% gesunken, wozu auch der starke Dollar beitrug. Allerdings sank das Vertragsvolumen auch um Wechselkurse bereinigt um 1%. Der bereinigte Umsatz wuchs derweil um 13% auf 171,2 Mill. Dollar. Von Vara Research befragte Analysten hatten im Schnitt mit 10 Mill. Dollar weniger gerechnet. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sowie bereinigt um Sonderposten verdiente Suse 65,1 Mill. Dollar und damit 18% mehr als ein Jahr zuvor. Marktbeobachter hatten sich zuletzt im Schnitt sogar auf eine Ergebnisstagnation gefasst gemacht. Unter dem Strich konnte die im SDax notierte Firma den Nettoverlust auf 12,9 Mill. Dollar reduzieren nach 30,3 Mill. Dollar vor einem Jahr.