Telekom stellt schnelleres Wachstum in Aussicht
Der konsequente Einsatz künstlicher Intelligenz und ein datengetriebenes Geschäftsmodell sollen das Wachstum der Deutschen Telekom in den kommenden Jahren ankurbeln. „Wir zünden die nächste Stufe“, sagte Vorstandschef Tim Höttges in Bonn auf dem Kapitalmarkttag des Konzerns. Ausgehend von den Finanzkennzahlen für 2023 erwartet der Konzern bis ins Jahr 2027 ein durchschnittliches jährliches Wachstum von Konzernumsatz und Service-Umsätzen von jeweils rund 4% Der bereinigte operative Gewinn soll im Schnitt um 4 bis 6% pro Jahr zulegen.
Bereits für das laufende Jahr soll die Dividende steigen. Der Vorstand der Telekom plant für 2024 eine Ausschüttung von 90 Cent je Aktie. 2023 waren es noch 77 Cent je Aktie. Höttges will die Anteilseigner aber weiter umgarnen: Hinzukommen sollen im Jahr 2025 Aktienrückkäufe im Volumen von 2,0 Mrd. Euro. In den kommenden Jahren will die Telekom dann unverändert 40 bis 60% des bereinigten Ergebnisses je Aktie ausschütten, dieses soll aber bis 2027 auf rund 2,50 Euro je Anteilsschein steigen.
Die Telekom habe sich in den vergangenen Jahren zur „unangefochtenen Nummer eins in Europa“ entwickelt, sagte Höttges. „In Zukunft wird uns zum Beispiel der noch stärkere Einsatz künstlicher Intelligenz helfen, diese Position auszubauen.“ Auch damit wolle der Konzern über die Investitionen ins Geschäft und die Dividendenzahlungen hinaus insgesamt mehr als 15 Mrd. Euro erwirtschaften. Diese Mittel wolle der Bonner Konzern flexibel entweder für eine Aufstockung des Anteils an der Tochter T-Mobile US nutzen oder „für zusätzliche Aktienrückkäufe sowie für generelle strategische Flexibilität“.
Die US-Tochter T-Mobile hatte jüngst ebenfalls Ausschüttungen an die Aktionäre angekündigt. „Wir werden bis 2027 bis zu 50 Mrd. Dollar für Dividenden und Aktienrückkäufe bereitstellen“, hatte Firmenchef Mike Sievert angekündigt.
„Massive“ Investitionen in Glasfaserausbau
Die Telekom kündigte zudem „massive“ Investitionen in Glasfaser an. In Deutschland sollen so bis 2027 jährlich rund 2,5 Millionen neue anschließbare Haushalte (Homes Passed) entstehen. Dabei wird eine Nutzungsrate von mehr als 20% angestrebt, verglichen mit aktuell rund 14%. Im Mobilfunk solle bis 2027 die 5G-Netzabdeckung in Deutschland auf rund 99% steigen.
Zudem will die Telekom effizienter arbeiten. Wesentliche Stellhebel dafür seien eine weitere Automatisierung einschließlich des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz im Kundenservice sowie eine Automatisierung beim Betrieb der Netze und Rechenzentren.
Beim vorangegangenen Kapitalmarkttag 2021 hatte die Telekom ein jährliches Umsatzplus von 1 bis 2% und einen Anstieg des bereinigten operativen Gewinns von 3 bis 5% in Aussicht gestellt.