Der französische Rüstungselektronikkonzern Thales hat im vergangenen Jahr seine Ergebnisse deutlich verbessern können, obwohl seine Luftfahrtaktivitäten nach wie vor unter den Auswirkungen der Covid-Pandemie leiden. Aus kommerzieller Sicht sei 2021 das beste Jahr in der Geschichte des Unternehmens gewesen, erklärte Konzernchef Patrice Caine. So verdiente Thales unter dem Strich mit 1,09 Mrd. Euro 125% mehr als im Vorjahr, während der Auftragseingang mit 19,9 Mrd. Euro einen neuen Höchststand erreichte. Zu den 22 Aufträgen mit einem Volumen von mehr als 100 Mill. Euro gehören die Wartung des Systems für Lufteinsatzkommando und -leitung der französischen Luftstreitkräfte, die Wartung der französischen Mirage-2000-Flotte, der Verkauf von 30 zusätzlichen Rafale-Kampfjets an Ägypten, für die Thales einer der Zulieferer ist, sowie der Bau neuer Galileo-Satelliten.

Für das laufende Jahr peilt Konzernchef Caine einen Umsatz von 16,6 bis 17,2 Mrd. Euro sowie eine operative Marge von 10,8 bis 11,1% an. Nach Angaben von Finanzchef Pascal Bouchiat macht Thales weniger als 1% seines Umsatzes in Russland und der Ukraine, vor allem mit Bank- und SIM-Karten. Die Dividende soll von 1,76 Euro je Aktie auf 2,56 Euro steigen. Thales kündigte auch ein Aktienrückkaufprogramm an, das bis zu 3,5% des Kapitals be­treffen soll. Befragt nach Gerüchten, Thales sei an den Cybersicherheitsaktivitäten von Atos interessiert, er­klärte Caine, Thales schließe nicht aus, sich in diesem Bereich zu verstärken. Die Thales-Aktie legte am Donnerstag an der Börse von Paris um 3,8% auf 106,80 Euro zu und verbuchte damit den größten Kursgewinn im CAC 40.