Autoindustrie

Toyota baut erste Akkufabrik in den USA

Toyota baut seine erste Batteriefabrik in den USA. Die Investition auf dem größten Absatzmarkt der Japaner soll sich auf rund 3,4 Mrd. Dollar belaufen.

Toyota baut erste Akkufabrik in den USA

mf Tokio

Der weltgrößte Autobauer Toyota hat den Bau seiner ersten eigenen Batteriefabrik in den USA angekündigt. Bis 2030 wollen die Japaner auf ihrem größten Absatzmarkt 3,4 Mrd. Dollar investieren. Die Fabrik soll 2025 in Betrieb gehen und zunächst vor allem Lithium-Ionen-Batterien für Hybridmotoren herstellen. Eine Tochtergesellschaft für den Betrieb der Fabrik wird zu 90% Toyota und zu 10% dem Handelshaus Toyota Tsusho gehören. Zuvor hatte der Autobauer Stellantis mit den Marken Jeep, Chrysler und Fiat den Bau einer Akkufabrik in den USA mit der südkoreanischen LG Energy verkündet. Ford will zusammen mit SK Innovation aus Südkorea 11,4 Mrd. Dollar in ein Akku- und Elektroautowerk in Tennessee und Kentucky investieren.

Wertschöpfung kontrollieren

Einerseits fällt die US-Investition von Toyota unter die Kapitalausgaben von 1,5 Bill. Yen (47 Mrd. Euro) bis 2030 für die Entwicklung und Produktion von Batterien, die die Japaner im September angekündigt hatten. Damit bleibt Toyota dem Credo treu, die Wertschöpfung im Akkubereich wegen der Qualitätssicherung möglichst selbst zu kontrollieren. „Wir haben eine Struktur gewählt, um unabhängig operieren zu können“, sagte ein Konzernsprecher. Mit Panasonic gründete man 1996 Primearth EV Energy als Zulieferer für die Nickelbatterien des ersten Hybridmodells Prius. Im vergangenen Jahr hoben Toyota und Panasonic dann Prime Planet Energy & Solutions für die Herstellung und Entwicklung von Lithium-Akkus der aktuellen und nächsten Generation aus der Taufe.

Andererseits reagiert Toyota mit der Lokalisierung von Lieferkette und Know-how auf politischen Druck. Die Regierung von Präsident Joe Biden dringt auf eine höhere Wertschöpfung in den USA. Zugleich planen die Demokraten, die Elektroautos von US-Herstellern stärker zu subventionieren, da ihre Arbeiter gewerkschaftlich höher organisiert sind. Diese Lage könnte erklären, warum Toyota auf die Schaffung von 1750 Arbeitsplätzen durch die neue Batteriefabrik verwies, ohne sich auf einen Standort und die Kapazität festzulegen. Dadurch dürfte ein Wettbewerb unter den US-Bundesstaaten entstehen, mit Subventionen um den Zuschlag für die Fabrik zu buhlen.

Vor zwei Wochen hatten Prime Planet Energy & Solutions, Toyota Tsusho und der australische Rohstofflieferant BHP eine Absichtserklärung über die Belieferung mit Nickel bekannt gegeben. BHP will das Akkumetall in ihrer jüngsten Mine in Westaustralien mit einem geringen ökologischen Fußabdruck fördern und mit den japanischen Partnern auch ein Recycling prüfen.

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