Touristikkonzern

Tui will Korsett des Staates 2023 abstreifen

Der in der Pandemie stark gebeutelte Reiseriese Tui will im kommenden Jahr rund 730 Mill. Euro in die Hand nehmen, um Corona-Hilfen zurückzuführen. Wie das Unternehmen am Dienstagabend vor der Vorlage der Geschäftsjahresbilanz 2021/22 (30....

Tui will Korsett des Staates 2023 abstreifen

hei Frankfurt

Der in der Pandemie stark gebeutelte Reiseriese Tui will im kommenden Jahr rund 730 Mill. Euro in die Hand nehmen, um Corona-Hilfen zurückzuführen. Wie das Unternehmen am Dienstagabend vor der Vorlage der Geschäftsjahresbilanz 2021/22 (30. September) mitteilte, sollen bis Ende 2023 die stille Einlage I über 420 Mill. Euro und die Optionsanleihe über 59 Mill. Euro an den staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds zurückgegeben werden. Einschließlich des Ausgleichs für das Wandlungsrecht und zuzüglich Zinsen rechnet der Vorstand mit einem Aufwand von mindestens 730 Mill. Euro. Zudem sollen auch die noch bestehenden Kreditlinien der KfW über 2,1 Mrd. Euro reduziert werden.

Zur Finanzierung plant die Tui eine Kapitalerhöhung nach zuvor erfolgter Herabsetzung des Grundkapitals, bei der Tui-Aktien im Verhältnis von zehn zu eins zusammengelegt werden. Der Herabsetzungsbetrag von 1,6 Mrd. Euro soll in die Kapitalrücklage eingestellt werden. Eine Ausschüttung an die Aktionäre ist nicht vorgesehen. Diese sollen den Maßnahmen in der Hauptversammlung am 23. Februar zustimmen. Tui-Chef Sebastian Ebel betonte, es sei der richtige Zeitpunkt, um die Staatshilfen zurückzugeben und die Nettoverschuldung und Zinslast des Konzerns zu senken. Das Unternehmen sei wieder stabil und „auf dem Weg zurück zu profitablem Wachstum“.