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Ungarn­geschäft bringt Vodafone 1,7 Mrd. Euro

Vodafone hat ihr Ungarngeschäft versilbert. Aus dem Verkauf an 4iG Nyrt und Corvinus geht ein großer Mobilfunk- und Festnetzanbieter hervor – ganz im Sinne der staatlichen Digitalisierungsstrategie.

Ungarn­geschäft bringt Vodafone 1,7 Mrd. Euro

hip London

Vodafone hat das Ungarngeschäft für 1,7 Mrd. Euro an die ITK-Gruppe 4iG Nyrt und die staatliche Holdinggesellschaft Corvinus verkauft. Wie die Telekom-Rivalin mitteilt, entspricht der Kaufpreis dem 8,4-fachen bereinigten operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisation, das um die Zinsaufwendungen für Leasingverbindlichkeiten angepasst wurde (Ebitda after Leases). Der Erlös soll für den Schuldenabbau verwendet werden. Aus dem Zusammenschluss geht ein großer Mobilfunk- und Festnetzanbieter hervor. Das unterstütze das Ziel der ungarischen Regierung, „einen nationalen Champion in der Informations- und Kommunikationstechnologie (ITK) hervorzubringen“, sagte Vodafone-Übergangschefin Margherita Della Valle. Das fusionierte Unternehmen werde für mehr Wettbewerb sorgen und die Investitionen in die laufende Digitalisierung des Landes beschleunigen. Dass der Staat als Anteilseigner auftritt, ist in der Branche nicht ungewöhnlich. Die norwegische Telenor befindet sich zu 54% in Staatsbesitz. Deutsche Telekom zählt sowohl den Staat als auch die staatseigene Förderbank KfW zu ihren Anteilseignern. Die Transaktion, die seit Sommer vergangenen Jahres durch die Medien geistert, soll im laufenden Monat abgeschlossen werden. Della Valle ist dabei, die Struktur der Gruppe weiter zu vereinfachen. Zuletzt wurde die Beteiligung an Vodafone Egypt (55%) umgehängt. Sie liegt nun bei der afrikanischen Tochter Vodacom.