Energieversorger

Uniper schreibt geringeren Verlust

Der gesunkene Gaspreis macht es möglich: Statt der befürchteten 40 Mrd. Euro hat Uniper 2022 „nur“ einen Verlust von 19 Mrd. Euro geschrieben.

Uniper schreibt geringeren Verlust

ab Düsseldorf – Die verstaatlichte Uniper hat im abgelaufenen Turnus einen deutlich geringeren Verlust geschrieben als noch im November befürchtet. Der Verlust für 2022 belaufe sich nach vorläufigen Zahlen auf 19,1 Mrd. Euro, teilte Deutschlands größter Gasimporteur ad hoc mit. Nach neun Monaten hatte Uniper für das inzwischen beendete Geschäftsjahr noch einen Fehlbetrag von gut 40 Mrd. Euro prognostiziert.

Grund für die verbesserte Lage ist der gesunkene Gaspreis, der die Ersatzbeschaffungskosten spürbar verringert hat. Im vierten Quartal fiel nach den Angaben aus der Ersatzbeschaffung von Gas ein Verlust von 3,4 Mrd. Euro an, für das Gesamtjahr summiert sich der Verlust auf 13,2 Mrd. Euro. Hinzu kommen künftige Verluste, die jetzt auf 5,9 Mrd. Euro taxiert werden.

Der Gasimporteur ist in die missliche Lage geraten, da die russische Gazprom die Lieferung im vorigen Jahr zunächst reduziert und dann komplett eingestellt hat, Uniper selbst aber in langfristigen Lieferverträgen an Stadtwerke und Industriekunden gebunden ist. Demnach mussten die Düsseldorfer das fehlende Gas am Spotmarkt zu deutlich höheren Preisen nachkaufen.

Für eine Entwarnung ist es allerdings zu früh, denn auch die künftigen Verluste lassen sich der Höhe nach nicht exakt beziffern. Sie schwanken mit den sich ändernden Gaspreisen. „Die Höhe der künftig erwarteten Verluste basiert im Wesentlichen auf den Gaspreisen zum Bewertungszeitpunkt. Aufgrund des signifikanten Rückgangs des Gaspreises zum Jahresende 2022 konnten die zu antizipierenden Verluste für zukünftige Gasersatzbeschaffungskosten von rund 30 Mrd. Euro auf rund 5,9 Mrd. Euro reduziert werden“, erläutert Finanzchefin Tiina Tuomela.

Aufgrund dieser Entwicklung ergibt sich für das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im abgelaufenen Turnus ein Verlust von 10,4 (i.V. +1,2) Mrd. Euro. Das bereinigte Nettoergebnis wird mit −7 (0,9) Mrd. Euro angegeben. Die detaillierten Zahlen für 2022 wird Uniper am 17. Februar veröffentlichen.