Vitesco gibt Anstieg der Preise weiter
jh München
Der Autozulieferer Vitesco Technologies muss wegen der stark gestiegenen Preise für Rohstoffe, Material, Energie und Transport eine Ergebniseinbuße hinnehmen. Im zweiten Quartal hat sich das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf knapp 33 Mill. Euro nahezu halbiert. Dennoch zeigte sich der Vorstand in einer Telefonkonferenz mit Journalisten zufrieden. „Wir haben bewiesen, dass wir nicht nur Strategie, sondern auch Krise können“, sagte Finanzchef Werner Volz.
Die zusätzlichen Kosten wegen gestiegener Preise bezifferte Volz auf 140 Mill. Euro im zweiten Quartal und 230 Mill. Euro in der ersten Jahreshälfte. Für das zweite Halbjahr rechnet er mit einer Belastung in derselben Größenordnung. Mit hoher Kostendisziplin und der Weitergabe der Preiseffekte an die Kunden habe Vitesco gegengehalten. Knapp 60% des Anstiegs seien zuletzt weitergereicht worden, berichtete Volz. Angestrebt wird eine Quote von 80%.
Die Gespräche mit den Kunden über die Verteilung der Kostenlast bezeichnete Vorstandschef Andreas Wolf als konstruktiv. Zwei, drei von ihnen hätten sich „bockbeinig“ verhalten, später aber eingelenkt.
Mit knapp 37 (i.V. 0,2) Mill. Euro erzielte Vitesco im zweiten Quartal erstmals einen Nettogewinn, wie Volz berichtete. Grund dafür war auch ein Steuerertrag von 12 Mill. Euro nach 39 Mill. Euro Zahlung.
Vitesco Technologies | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
1. Halbjahr | ||
in Mill. Euro | 2022 | 2021 |
Umsatz | 4424 | 4397 |
Bereinigtes Ebit | 78 | 82 |
in % vom Umsatz | 1,8 | 1,9 |
Nettoergebnis | 25 | −32 |
Freier Cashflow | 50 | 305 |
Eigenkapitalquote (%) | 40,4 | 32,0 |
Nettoliquidität | 340 | 345* |
Mitarbeiter (Anzahl) | 37664 | 39611 |
*) am 31.12.2021Börsen-Zeitung |