Funkturmtochter

Vodafone gelingt Megadeal

Private-Equity-Investoren hauchen dem M&A-Markt neues Leben ein. Ein Konsortium um die US-Finanzinvestoren Global Infrastructure Partners (GIP) und KKR will gemeinsam eine Beteiligung von bis zu 50 % an der deutschen Vodafone-Funkturmtochter Vantage Towers übernehmen.

Vodafone gelingt Megadeal

cru Frankfurt

Private-Equity-Investoren hauchen dem M&A-Markt neues Leben ein. Ein Konsortium um die US-Finanzinvestoren Global Infrastructure Partners (GIP) und KKR will gemeinsam eine Beteiligung von bis zu 50 % an der deutschen Vodafone-Funkturmtochter Vantage Towers übernehmen. Das in Düsseldorf ansässige Unter­nehmen wird bei dem Deal mit 16,2 Mrd. Euro (16,3 Mrd. Dollar) bewertet und soll mittelfristig von der Börse genommen werden. GIP, KKR und Vodafone unterbreiten dazu den Streubesitzaktionären, die 18,3 % der Anteile halten, gemeinsam eine öffentliche Offerte von 32 Euro pro Aktie, wie die Partner am Mittwoch ankündigten. Dies entspricht einem Aufschlag von 19 % auf den volumengewichteten durchschnittlichen Kurs in den vergangenen drei Monaten.

Mit 16 Mrd. Euro handelt es sich um die größte Übernahme mit geplantem Abschied von der Börse in der deutschen Unternehmensgeschichte und zugleich um den größten Private-Equity-Deal in Deutschland im Jahr 2022. Zweitgrößte Transaktion dieser Art war 2022 die Übernahme des Waggonvermieters VTG durch GIP für 7 Mrd. Euro.

Für konkurrierende Finanzinvestoren sowie Investmentbanker und M&A-Anwälte ist der Deal der Beweis, dass auch in Zeiten knapper und teurer werdender Fremdfinanzierungen solche Milliardentransaktionen immer noch möglich sind, wenn es sich um Unternehmen mit sicher planbaren Erträgen handelt, obwohl Banken nur noch selten Kredite dafür bereitstellen und die Emission von Hochzinsanleihen äußerst schwierig geworden ist.

Die Uhr tickt für Private Equity, sich auf die nächste Welle von Transaktionen vorzubereiten. Steigende Zinsen, Inflation und Rezession haben zwar die Buy-out-Firmen vor die neue Realität höherer Finanzierungskosten und potenziell geringerer Renditen gestellt. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass mehr als 1 Bill. Dollar an Kapitalzusagen ihrer institutionellen Investoren (Limited Partners) – im Fachjargon „Dry Powder“ genannt – in den Fonds bereitliegen, die investiert werden müssen.

Gemäß den Bedingungen der geplanten Transaktion wird Vodafone seine 81,7-prozentige Beteiligung an Vantage in ein Joint Venture mit KKR und GIP einbringen. Das Joint Venture wird dann ein Übernahmeangebot für die ausstehenden Aktien von Vantage unterbreiten. RRJ Capital, der zweitgrößte Minderheitsinvestor von Vantage, billigt das Angebot. Der Kurs der Vantage-Aktie stieg nach der Offerte um 12,5 % und notierte bei 32,52 über dem Angebotspreis.

Bericht Seite 9