Flugtaxis

Volocopter kommt in Japan voran

Das Start-up aus Baden-Württemberg hat einen weiteren Meilenstein bei den Vorbereitungen für den Flugbetrieb im Ausland erreicht. Für sein Fluggerät Volocity gibt es nun die Zusage für eine lokale Zulassung in Japan − und gleichzeitig eine neue Geldspritze.

Volocopter kommt in Japan voran

kro Frankfurt

Das baden-württembergische Flugtaxi-Start-up Volocopter macht bei seinen Vorbereitungen für den Beginn des Flugbetriebs in verschiedenen Auslandsmärkten Fortschritte. Nachdem das Unternehmen seinen internationalen Investorenkreis erst im November um die Hongkonger Wagniskapitalgesellschaft Gly Capital und um den Entwickler des saudischen Planstadt-Projekts Neom erweitert hatte, gab es nun die Beteiligung des japanischen Handelsunternehmens Sumitomo Corporation an der Series-E-Finanzierungsrunde der Firma bekannt. Sumitomo werde ein wichtiger strategischer Partner für den kommerziellen Start in Japan ab 2025, teilte Volocopter mit. Darüber hinaus habe man eine Zusage für die gleichzeitige Zulassung des elektrischen Flugtaxi-Modells Volocity von der japanischen Zivilluftfahrtbehörde JCAB und von der EU-Flugsicherheitsbehörde EASA erhalten.

Volocopter hat es sich zum Ziel gesetzt, im nächsten Jahr bei den Olympischen Sommerspielen in Paris erstmals Passagiere kommerziell zu befördern. Die dafür notwendige Zulassung durch die EASA erwartet Firmenchef Dirk Hoke in der ersten Jahreshälfte 2024. Auch in Rom und Singapur will das Unternehmen im kommenden Jahr den Flugtaxi-Dienst aufnehmen. Ende 2021 hatte Volocopter zudem mit dem saudischen Stadtprojekt Neom ein Joint Venture gestartet, mit dem Ziel, den Betrieb der Flugtaxis in der Kunststadt „innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre“ aufzunehmen. Insgesamt hat das Unternehmen mit Einhornstatus schon fast 800 Mill. Dollar an Wagniskapital eingesammelt.

Das britische Flugtaxi-Unternehmen Vertical Aerospace strebt ebenfalls eine Zertifizierung seines Senkrechtstarters durch die britische und europäische Zivilluftfahrtbehörde bis zum Ende des nächsten Jahres an. Der bayerische Rivale Lilium musste seinen geplanten Marktstart hingegen zuletzt von 2024 auf das Jahr 2025 verschieben. Beide Unternehmen sind seit 2021 an der New Yorker Börse notiert. Ihre Aktienkurse sind in der Zeit jedoch deutlich abgeschmiert. Volocopter-Beiratschef Stefan Klocke hatte sich zuletzt hoffnungsvoll hinsichtlich eines Börsengangs passend zu den Olympischen Spielen 2024 geäußert.