Weitere Millionenstrafe für KPMG
hip London
Der Wirtschaftsprüfer KPMG UK wird eine Geldstrafe von 3,4 Mill. Pfund zahlen, nachdem er Fehler bei seiner Prüfertätigkeit für den Triebwerkshersteller Rolls-Royce zugegeben hat. Wie der Financial Reporting Council (FRC) mitteilte, wäre die Strafe mit 4,5 Mill. Pfund deutlich höher ausgefallen, hätte das Unternehmen nicht kooperiert. Die unabhängige britische Wirtschaftsprüferaufsicht sprach zudem eine scharfe Rüge aus und ordnete an, dass KPMG ihre Prozeduren und Regeln für Bilanzprüfungen durch einen unabhängigen Experten überprüfen lassen muss.
Rolls-Royce hatte 2017 in Großbritannien und den Vereinigten Staaten mehr als 670 Mill. Pfund für die Beilegung von Bestechungsvorwürfen gezahlt. Der FRC hatte mit seinen Ermittlungen begonnen, nachdem Rolls-Royce ein Deferred Prosecution Agreement (DPA) mit der Betrugsbekämpfungsbehörde SFO geschlossen hatte. Mit einem DPA kann die beschuldigte Partei Vorwürfe gegen Zahlung einer Geldstrafe und das Befolgen von Auflagen aus der Welt räumen, ohne ein Schuldeingeständnis abzulegen. Diesen Monat erhielt KPMG UK bereits eine Geldstrafe von 14,4 Mill. Pfund, nachdem ehemalige Mitarbeiter den FRC bei Routineprüfungen ihrer Tätigkeit für Carillion absichtlich in die Irre geführt hatten.