Weltweit weniger Umweltschutz-Vorreiter
kro Frankfurt
Die Zahl an Unternehmen, die einen vergleichsweise hohen Umweltschutz-Aufwand betreiben, hat sich laut einer Analyse der Initiative CDP (Carbon Disclosure Project) weltweit in diesem Jahr verringert. Gab es 2021 noch 14 Konzerne, die von der in Berlin ansässigen Organisation mit einem „‘Triple A“ für ihre Maßnahmen in den Kategorien Klimawandel, Wälder und Wassersicherheit ausgezeichnet wurden, so waren es dieses Jahr noch zwölf, wie die Initiative mitteilte.
Zugleich schafften es nur 2,2 % oder 333 der insgesamt 15 000 bewerteten Unternehmen überhaupt auf die „A-Liste“, erhielten also in mindestens einer Dimension des Umweltschutzes eine Spitzennote. 59 % wurden dagegen mit den Noten „C“ oder „D“ bewertet. Diese Unternehmen würden erst damit beginnen, ihre Umweltauswirkungen zu erkennen, wie es hieß.
„Die COP27 hat gezeigt, dass ein grundlegender Wandel notwendiger denn je ist, wenn wir die Erwärmung auf 1,5 °C begrenzen wollen“, ließ sich Maxfield Weiss, Exekutivdirektor des CDP, zitieren. „Ich freue mich daher, dass europäische Unternehmen fast die Hälfte aller A-List-Unternehmen weltweit ausmachen.“ Demnach haben 44 % oder 147 Unternehmen, die in Europa ansässig sind, mindestens einmal die höchste Bewertung vergeben bekommen. Britische Firmen waren dabei am häufigsten vertreten. Auf Platz 2 der Top-Herkunftsländer steht Frankreich, Spanien steht auf Platz 3 und Deutschland auf Platz 4.
Das einzige Unternehmen, das hierzulande in allen drei Kategorien ein „A“ erhalten hat, ist der Konsumgüterhersteller Beiersdorf. Die Hamburger haben sich zum Ziel gesetzt, ihre absoluten energiebezogenen Scope-1- und Scope-2-Emissionen bis 2025 im Vergleich zu 2018 um 30 % zu verringern. 2021 hat der Konzern die Emissionen insgesamt, bezogen auf das Basisjahr, bereits um 21% reduziert.
„Mit der bahnbrechenden neuen EU-Verordnung zur Berichterstattung, der CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive, Anm. d. Red.), die jetzt verabschiedet wurde, zeigen die Unternehmen der CDP-A-Liste, dass sie die Nase vorn haben“, sagte Weiss. „Dies ist die Art von Umwelttransparenz und -maßnahmen, die wir in der gesamten Wirtschaft brauchen, um einen ökologischen Kollaps zu verhindern.“