Westwing macht operativ Gewinn
hek Frankfurt – Der auf Wohnaccessoires, Möbel und Dekoware spezialisierte Onlinehändler Westwing siedelt sein Jahresergebnis 2022 nun in der oberen Hälfte der Prognosespanne an. Im saisonal starken vierten Quartal sei vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda), bereinigt um Sondereinflüsse, ein Gewinn erzielt worden. Der freie Cashflow sei ebenfalls positiv, teilt Westwing mit.
Nach neun Monaten lag das adjustierte Ebitda mit 8,5 Mill. Euro im roten Bereich. Die Guidance für das Gesamtjahr bewegt sich zwischen 0 und −15 Mill. Euro.
Das über die Plattform abgewickelte Bruttowarenvolumen (GMV) veranschlagen die Münchener nach vorläufigen Zahlen auf 481 Mill. Euro, 18% weniger als 2021. Sie bestätigen die Umsatzprognose für das abgelaufene Geschäftsjahr in der Mitte der Range von 410 Mill. bis 450 Mill. Euro. Im vierten Quartal kam Westwing auf 142 Mill. Euro GMV, verglichen mit 166 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum. Die Aktie reagierte am Dienstag mit einem Kursanstieg um bis 14,5% im Handelsverlauf.
Die Nachfrage im Bereich Home&Living sei schwach und Westwing geht nach eigenen Angaben nicht von einer Erholung im ersten Halbjahr 2023 aus. Nach dem durch die Corona-Pandemie ausgelösten Absatzboom machen dem E-Commerce-Unternehmen, das sich als „Marktführer für inspirationsgetriebenen Home&Living E-Commerce in Europa“ bezeichnet, Kundenverluste und herbe Absatzeinbußen zu schaffen. Das Management reagiert mit einen umfänglichen Sparprogramm, das die annualisierte Kostenbasis um 30 Mill. Euro verkleinern soll. Die Einsparungen betreffen vor allem Verwaltung, Vertrieb, Marketing und Investitionen.
Ende 2022 zählte Westwing noch 1,32 Millionen aktive Kunden, 23% weniger als ein Jahr zuvor. Im Geschäftsjahr 2023 sollen bereinigtes Ebitda und Free Cashflow wieder positiv ausfallen. Den Jahresabschluss will Westwing am 30. März vorlegen.