Künstliche Intelligenz

Wettrennen der Tech-Konzerne

Der Suchmaschinenbetreiber Google stellt ausgewählten Testern das KI-System Bard zur Verfügung. Damit will die Alphabet-Tochter den Anschluss an Konkurrent Microsoft halten.

Wettrennen der Tech-Konzerne

Das Rennen um die Vormachtstellung bei künstlicher Intelligenz (KI) gewinnt an Geschwindigkeit. Google stellt ausgewählten Testern nun das lernfähige Dialogsystem Bard zur Verfügung, das auf dem hauseigenen Sprachmodell Lamda basiert – ein öffentlicher Launch ist für die kommenden Wochen geplant. Wie Sundar Pichai, CEO der Muttergesellschaft Alphabet, in einem Blogpost mitteilte, soll die Anwendung über Informationen aus dem Netz Textantworten auf Nutzerfragen liefern. Angeblich wird Bard eine schmalere Version von Lamda nutzen, die weniger Rechenleistung beansprucht. Somit soll das Programm für mehr Nutzer zugänglich werden.

Alphabet steht unter zunehmendem Druck von Wettbewerbern, die großvolumig in KI investieren. Insbesondere der Software-Riese Microsoft und seine Beteiligung an und Kooperation mit dem Entwickler Open AI stehen dabei im Blickpunkt. Dessen Tool ChatGPT kann Nutzern eigenständig Fragen beantworten und selbst umfangreiche Texte und Programmiercode verfassen. Die Nutzerzahl der Anwendung ist seit November rapide gewachsen, zuletzt kündigte Open AI zudem den Start eines Abomodells gegen eine monatliche Gebühr von 20 Dollar an.

Die Software-Schmiede kann durch die Finanzierung und Cloud-Computing-Leistung von Microsoft die eigenen Modelle ausbauen und größere Datenmengen verarbeiten. Der Tech-Riese will ChatGPT und den Bildgenerator DALL-E indes enger mit seinem Angebot verknüpfen. Bereits im Dezember machten Berichte die Runde, gemäß denen Alphabet fürchte, die Microsoft-Suchmaschine Bing könne – mit Open-AI-Programmen ausgerüstet – Google den Rang ablaufen.

Die Fortschritte der Konkurrenz ziehen Beschwerden von Investoren nach sich, die Alphabet vorwerfen, Entwicklungen bei lernfähigen Algorithmen trotz der eigenen Pionierstellung auf dem Gebiet nicht schnell genug vorangetrieben zu haben. Der Konzern hält dagegen, vielmehr vorsichtig vorgegangen zu sein und keine unfertigen Produkte an den Markt gebracht zu haben, die falsche Antworten auf Nutzerfragen gäben und leicht zu missbrauchen seien.

Alphabet setze sich „für eine verantwortungsvolle Entwicklung von KI ein“, betonte Pichai auch in seinem Blogbeitrag. Zugleich hat Google nach eigenen Angaben interne Forschungsprozesse beschleunigt. Die externe Testperiode für Bard soll parallel zu weiterer interner Forschung an dem Programm laufen.

Auch andere Tech-Riesen suchen nach neuen Innovationen, um ihre marktführenden Positionen halten zu können. Die Facebook-Muttergesellschaft Meta Platforms arbeitet laut Berichten des „Wall Street Journal“ daran, ihre Metaverse-App Horizon Worlds zu überarbeiten. In der Folge will der Konzern verstärkt Nutzer im Teenageralter anziehen und an sich binden.

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