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VW hält an Porsche-IPO noch in diesem Jahr fest

VW-Finanzvorstand Arno Antlitz rechnet trotz schwierigem Marktumfeld mit einem Porsche-IPO noch 2022. „Es gab da zuletzt viel Spekulationen um den Zeitpunkt, aber wir streben nach wie vor einen Börsengang im Schlussvierteljahr an“, betont er im...

VW hält an Porsche-IPO noch in diesem Jahr fest

scd Frankfurt

VW-Finanzvorstand Arno Antlitz rechnet trotz schwierigem Marktumfeld mit einem Porsche-IPO noch 2022. „Es gab da zuletzt viel Spekulationen um den Zeitpunkt, aber wir streben nach wie vor einen Börsengang im Schlussvierteljahr an“, betont er im Interview. Den Börsengang sieht er als wichtigen Schritt, der mehr finanzielle Flexibilität für die Finanzierung der Transformation von Volkswagen bringen soll. Allein für den Aufbau von sechs Fabriken zur Batterieproduktion in Europa plant VW Investitionen über 20 Mrd. Euro.

Beim Thema Software und Digitalisierung will Antlitz den Rivalen BMW und Mercedes nicht nacheifern, die sich mit US-Chipherstellern verbündet haben. Den Aufbau von Softwarekompetenz peile VW in Eigenregie an. Ab 2030 erwartet er den Bereich als wesentlichen Ergebnisbringer. Jeder Autobauer müsse sich fragen, wie er hier Kompetenz aufbauen könne. „Für uns ist wichtig, dass wir eine deutlich höhere Eigenfertigungstiefe erreichen. Und das geht bis hin zum Chipdesign.“ Eine Option seien dabei auch Zukäufe. Die Softwaretochter Cariad teilte am Freitag mit, das Automobilgeschäft des Sensorspezialisten Intenta bis Jahresende zu übernehmen.

In die Chipfertigung werde VW trotz anhaltender Halbleiterknappheit aber nicht einsteigen. Antlitz geht davon aus, dass die „strukturelle Unterversorgung“ mit Chips sich erst 2024 auflösen werde. Trotz diverser Herausforderungen sieht der 52-Jährige noch viel Gestaltungsspielraum für sich. „Die Kunst ist es, die kurzfristigen Fixkosten abzusenken, ohne die notwendigen Investitionen in Zukunftsthemen zu beeinträchtigen.“ Nach einem Jahr im Amt zieht der CFO eine positive Bilanz. VW sei robust aufgestellt und habe auf Krisen erfolgreich reagieren können.

Der Forderung vieler Vorzugsaktionäre, den Dividendenabstand zu den Stammaktien zu erhöhen, erteilt Antlitz eine Abfuhr. Der in der Satzung festgeschriebene Abstand von 6 Cent je Anteilschein habe Bestand. Zuletzt lag der Unterschied in der Ausschüttung damit bei unter 1%.

Interview Seite 8