Allianz-Konsortium übernimmt Abwickler Viridium
Allianz-Konsortium übernimmt Versicherungs-Abwickler Viridium
Wert der Transaktion ist 3,5 Mrd. Euro – Cinven scheidet aus
mic München
Der erwartete Deal ist perfekt. Der Lebensversicherungs-Abwickler Viridium erhält neue Eigentümer, und zwar infolge einer Transaktion im Wert von rund 3,5 Mrd. Euro. Größter Anteilseigner wird der japanische Versicherer T&D Holdings. Darüber hinaus sind der Finanzinvestor Blackrock und die Allianz, der ein Anteil von 25% zugesprochen wird, im Boot. Generali Financial Holdings und Hannover Rück blieben als Aktionäre investiert, teilte das Konsortium mit. Der Finanzinvestor Cinven als bisheriger Eigentümer scheidet aus.
Das Konsortium sei so strukturiert, dass auch weitere langfristige Finanzinvestoren beteiligt werden könnten, heißt es in der Pressemitteilung. Aufgrund der Struktur der Eigentümerschaft wird kein Anteilseigner den Abwickler Viridium voll konsolidieren.
Management bleibt an Bord
Viridium versteht sich als führender europäischer Spezialist für Lebensversicherungsbestände. Die größte Transaktion war die Übernahme des deutschen Lebensversicherungsbestands von Generali im Jahr 2019. Die Plattform des Abwicklers werde für die signifikante nächste Wachstumsphase in Deutschland und Kontinentaleuropa genutzt, erklärte das Management. Viridium werde als Plattform unabhängig bleiben, fügte das Konsortium hinzu, und auch in Zukunft von seinem derzeitigen Management-Team geleitet. Die Gesellschaft hatte im Jahr 2023 einen Nettogewinn in Höhe von gut 340 Mill. Euro ausgewiesen.
Cinven zeigte sich sehr stolz darauf, Viridium von Grund auf aufgebaut und mit dem Management zur führenden deutschen Konsolidierungsplattform für Lebensversicherungen entwickelt zu haben. Dem Finanzinvestor war eine weitere Viridium-Expansion verwehrt worden, nachdem er zum Unmut der Branchenaufseher für den italienischen Lebensversicherer Eurovita in dessen Krise nicht genug Kapital bereitstellen wollte. Als Viridium dann später Lebensversicherungsverträge von Zurich Deutschland übernehmen wollte, legte die Finanzaufsicht Bafin sich aufgrund des Eigentümers quer.
Die Allianz zeigte sich vor Bekanntgabe der Transaktion vor allem an der Verwaltung der Viridium-Kapitalanlagen von rund 67 Mrd. Euro interessiert. Dies hatte Vorstandschef Oliver Bäte im Gespräch mit Analysten angedeutet. Ein Abschluss der Transaktion wird in der zweiten Hälfte dieses Jahres erwartet. Hengeler Mueller hat das Konsortium und die Allianz als Lead Counsel beraten.