Assetmanager planen neuartige Bitcoin-ETFs
Assetmanager planen
neuartige Bitcoin-ETFs
Bitwise und Strive Financial haben Zulassung beantragt
bg Frankfurt
Mit dem Höhenflug von Bitcoin tun sich neue Möglichkeiten auf für Finanzprodukte, welche die Wertentwicklung abbilden. Nachdem Bitcoin ETFs in den Markt eingeführt wurden, planen mit Bitwise und Strive Financial nun die ersten US-Assetmanager ETFs, die in gelistete Unternehmen mit Bitcoin-Bestand investieren. Vorbild dafür ist Microstrategy, das immer mehr Fremdkapital aufnimmt, um zusätzliche Bitcoin zu kaufen.
Anlagebedingen des „Bitwise Bitcoin Standard ETF“
Für zwei Vehikel wurde bereits die Zulassung beantragt. Das ist zum einen der „Bitwise Bitcoin Standard Corporations ETF“. Zu den im Prospekt dargelegten Bedingungen gehört, dass nur Firmen investierbar sind, die mindestens 1.000 Bitcoin als Reserve halten – davon dürfte es über Microstrategy hinaus bislang kaum Firmen geben.
Zu den weiteren Kriterien zählt, dass die Aktien eine Marktkapitalisierung von mindestens 100 Mill. Dollar sowie ein tägliches Handelsvolumen von mindestens 1 Mill. Dollar haben müssen. In dem ETF erfolgt die Gewichtung dann nicht nach Marktkapitalisierung, sondern nach Höhe des Bitcoin-Bestandes.
Strategie des Investierens in Bonds für Bitcoin-Käufe
Auch die von Vivek Ramaswamy mitgegründete Strive Financial will einen solchen ETF listen lassen. Ramaswamy gründete Strive Asset Management Anfang 2022. Das Start-up nahm 20 Mill. Dollar auf. Es investierten unter anderem Peter Thiel, J.D. Vance und Bill Ackman.
Der „Strive Bitcoin Bond ETF“ zielt auf Wandelanleihen, wie sie von Microstrategy begeben wurden. Zweck von solchen Emissionen ist dann in der Regel, den Erlös zum Kauf von Bitcoin zu verwenden. Eine Gewichtung soll in dem ETF nicht stattfinden. Das heißt, der „Strive Bitcoin ETF“ kann sich auf wenige Bond-Investments konzentrieren.
Das Umfeld für solche ETFs, die ein Bitcoin-Exposure abbilden, ist gut. Denn zum einen hat die neue US-Regierung unter Donald Trump schon die Weichen gestellt für eine kryptofreundliche Regulierung, was weitere Zuflüsse in den Sektor erwarten lässt. Zum anderen ist das Bilden einer Bitcoin-Reserve zum Leitthema über die Branche hinaus geworden. So gibt es Initiativen, die anregen, dass die Notenbanken neben gewöhnlichen Devisen auch Bitcoin-Bestände als Reserve halten.
Donald Trump befürwortet das zwar, es scheint aber für ihn keine hohe Priorität zu haben. Es müssten ja auch erst die Anlagerichtlinien der Federal Reserve angepasst werden. In Deutschland hat Ex-Bundesfinanzminister Christian Lindner vorgeschlagen, dass die EZB die Aufnahme von Kryptowährungen wie Bitcoin in ihre Reserven ins Auge fassen solle. Weder EZB noch Bundesbank lassen allerdings solche Ambitionen erkennen.
Der breiten Öffentlichkeit ist Vivek Ramaswamy zuletzt dadurch bekannt geworden, dass er zusammen mit Elon Musk das Department of Government Efficiency (DOGE) führen soll, um die Bürokratie der US-Regierungsstellen radikal zu entrümpeln. Ramaswamy und Musk vertreten die Ansicht, dass viele Milliarden an Steuergeldern in der Verwaltung verschwendet würden. Dabei dient das radikale Vorgehen von Javier Milei in Argentinien als Vorbild. Für Trump steht das Beschneiden des sogenannten „deep state“ sowieso ganz oben auf der Agenda.