Kryptoassets

Binance-Kunden kommen nicht an ihr Geld

Britische Kunden der weltgrößten Kryptobörse Binance haben Probleme, an ihr Geld zu kommen. Überweisungen auf Bankkonten wurden blockiert. Nun können sie auch ihre Debitkarten nicht mehr nutzen.

Binance-Kunden kommen nicht an ihr Geld

hip London

Die weltgrößte Kryptobörse Binance hat zunächst mit einem Schulterzucken darauf rea­giert, dass die britische Finanzaufsicht FCA ihrer Tochter Binance Markets alle „regulierten Aktivitäten“ im Vereinigten Königreich un­tersagt hat. Dem über die Website des auf den Kaimaninseln ansässigen Unternehmens abgewickelten Handelsgeschäft tat das schließlich keinen Abbruch. Doch nun haben britische Kunden Probleme, an ihr Geld zu kommen. Überweisungen auf Bankkonten wurden bereits blockiert. Zwischenzeitlich konnten sie auch ihre Debitkarten nicht mehr nutzen, um Geld abzuheben. „Dieser Zahlungsweg ist aus Wartungsgründen geschlossen“, lautete der diesbezügliche Warnhinweis. Der Ausfall sei vorübergehender Natur, hieß es von Seiten des 2017 vom Kryptomilliardär  Changpeng „CZ“ Zhao in Schanghai gegründeten Handelsplatzbetreibers. Europa-PR-Chef Simon Matthews sagte der Börsen-Zeitung, Abhebungen über die Plattform Faster Payments von Pay UK seien möglich. Kunden könnten auch weiterhin Kryptoassets mit Debit- oder Kreditkarten erwerben.

Der FCA zufolge ist die Zahl der Briten, die Kryptoassets wie Bitcoin halten, auf 2,3 (i.V. 1,9) Millionen ge­stiegen. Das sind 4,4% der er­wachsenen Bevölkerung. Seit Januar 2020 verlangt die Finanzaufsicht, dass Kryptofirmen die Regeln gegen Geldwäsche und Terrorfinanzierung einhalten und sich bei ihr registrieren. Bislang haben das aber lediglich sechs Firmen erfolgreich getan. Anfang Juni verlängerte die FCA die dafür vorgesehene Frist bis Ende März 2022, doch die Zahl der Firmen, die ihre Bemühungen um eine Registrierung aufgaben, stieg von 51 Anfang des Monats auf nunmehr 64. Binance zog ihren Antrag Medienberichten zufolge bereits Mitte Mai ohne Angabe von Gründen zurück.

Am Dienstag führte Natwest nach einer Zunahme von Betrugsfällen einen Höchstbetrag dafür ein, was Kunden täglich an Kryptobörsen überweisen dürfen. Einige Firmen sollen komplett blockiert werden. Der Rivale TSB hatte bereits ähnliche Einschränkungen angekündigt. „Wir nehmen unsere Pflicht, unsere Kunden zu schützen, äußerst ernst und überprüfen ständig Händler und Websites mit extrem hohen Betrugsraten“, sagte ein Sprecher der Bank.