FinanzplatztagEuropäische Bankenaufsicht

Claudia Buch warnt vor Deregulierungseifer

EZB-Bankenaufseherin Claudia Buch betont die Notwendigkeit resilienter, gut kapitalisierter Banken als starke Partner für die Realwirtschaft. In der Deregulierungsdebatte warnt sie vor zu viel Eifer.

Claudia Buch warnt vor Deregulierungseifer

Buch warnt
vor Deregulierungseifer

Oberste Bankenaufseherin betont Erfolge bei Finanzstabilität

scd Frankfurt

Die oberste EZB-Bankenaufseherin Claudia Buch hat ihren Auftritt auf dem Finanzplatztag genutzt, um in der aktuellen Deregulierungsdebatte einen Kontrapunkt zu setzen. „Wir brauchen resiliente Banken, die gut kapitalisiert sind, ein gutes Risikomanagement haben und so starke Partner für die Realwirtschaft sind", betonte Buch. Am Ende der Deregulierungsbemühungen dürften nicht schwächere Banken stehen.

Als Beispiel für die Bedeutung eines gesunden Bankensektors verwies Buch auf Griechenland. Dort habe der Anteil notleidender Forderungen vor einer Dekade bei rund 50% gelegen. Mittlerweile seien es 3% – knapp über EU-Durchschnitt. Und das Wachstum des Landes liege mit 2,4% sogar klar über dem EU-Durchschnitt. Das zeige, welchen positiven Effekt ein stabiler Finanzdienstleistungssektor für einen Wirtschaftsraum habe.

Die Vorsitzende des EZB-Aufsichtsgremiums nannte vier wesentliche Herausforderungen für die Branche: den realwirtschaftlichen Strukturwandel, die geopolitischen Risiken, Klima- und Umweltrisiken sowie die Herausforderungen der Digitalisierung. Effizienzverbesserungen in der Regulierung seien möglich und wünschenswert. Die Grundprämisse, resiliente Banken zu haben, müsse aber Bestand haben.