Postbank-Rechtstreit belastet

Deutsche-Bank-Aktie knickt ein

Die Deutsche Bank muss mit einer gerichtlichen Niederlage im Streit mit ehemaligen-Postbank-Aktionären rechnen. Es wird Vorsorge getroffen für 1,3 Mrd. Euro.

Deutsche-Bank-Aktie knickt ein

Der Deutschen Bank droht eine Niederlage im Streit mit ehemaligen Postbank-Aktionären. Voraussichtlich im zweiten Quartal will sie das auf maximal 1,3 Mrd. Euro beziffertes Risiko vollständig verbuchen. Die Deutsche-Bank-Aktie sackte auf Xetra zur Handelseröffnung um gut 4% auf 15,854 Euro ab. Denn damit ist rund ein Drittel des für 2024 geplanten Nettogewinns bedroht.

Die Bank hatte am Freitagabend mitgeteilt, dass sich ihre Chancen in einem langjährigen Rechtsstreit mit ehemaligen Postbank-Aktionären verschlechtert haben. In einem der anhängigen Verfahren hatte das Oberlandesgericht Köln in einer mündlichen Verhandlung angedeutet, dass es Teile der Forderungen der Kläger „in einer späteren Entscheidung für begründet befinden könnte“. Das Institut betont, dass es die Ansprüche der Kläger weiterhin für unberechtigt halte und dass das Urteil für die Bank auch günstiger ausfallen könne.

Festhalten an Ausschüttungspolitik

An ihrer Dividenden- und Ausschüttungspolitik will die Deutsche Bank grundsätzlich festhalten. „Vor dem Hintergrund unserer Finanz- und Kapitalpläne sieht das Management die Deutsche Bank weiterhin auf Kurs, für die Geschäftsjahre 2021 bis 2025 insgesamt Ausschüttungen von mehr als 8 Mrd. Euro zu erreichen, die in den Jahren 2022 bis 2026 ausgezahlt werden“, heißt es in einer Stellungnahme vom Sonntagabend.

Mit Blick auf ein zweites Aktienrückkaufprogramm in diesem Jahr gibt sich der Vorstand aber vorsichtiger. Es sei zu früh für eine Festlegung, heißt es. Zwar wolle man weiterhin das erklärte Ausschüttungsziel von 8 Mrd. Euro übertreffen, solche zusätzlichen Ausschüttungen müssten aber jedes Jahr auf Basis der Schätzungen über das überschüssige Eigenkapital getroffen werden. Das derzeit laufende Aktienrückkaufprogramm über 675 Mill. Euro ist von der Bankenaufsicht bereits genehmigt. Rund ein Drittel des Volumens wurde zurückgekauft, das Programm soll bis Ende Juni abgeschlossen sein.

Der Rechtsstreit mit den Postbank-Aktionären läuft seit 2011, die Nachforderungen beliefen sich zunächst auf 700 Milli. Euro - plus mittlerweile rund 600 Mill. Euro Zinsen.

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