Im Podcast: Alexander Stern

Die Private-Market-Ambitionen der LBBW Asset Management

Alexander Stern will für die LBBW Asset Management mit seinem Team in den privaten Märkten mehr als 1 Mrd. Euro einsammeln. Bei "Betting Billions" gibt er Einblicke in seine Pläne.

Die Private-Market-Ambitionen der LBBW Asset Management

Im Podcast: Alexander Stern

Die Private-Market-Ambitionen der LBBW

Private-Markets-Chef will mehr als eine Milliarde Euro einwerben

Von Philipp Habdank, Frankfurt

Alexander Stern will für die Fondsgesellschaft LBBW Asset Management mit seinem Team in den privaten Märkten mehr als 1 Mrd. Euro einsammeln. Bei „Betting Billions“ gibt er Einblicke in seine Pläne für Private Equity, Private Debt, Venture Capital und Infrastruktur.

Die LBBW Asset Management hat ambitionierte Ziele für die Private Markets. In den nächsten Jahren soll die Vermögensverwaltungstochter der Landesbank Baden-Württemberg mehr als 1 Mrd. Euro verwalten, so der neue Private-Markets-Chef Alexander Stern bei „Betting Billions“, dem Private-Markets-Podcast der Börsen-Zeitung.

Stern wechselte dieses Jahr zusammen mit seinem Team geschlossen von der Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe zur LBBW AM, um dort erstmals ein Private-Markets-Geschäft aufzubauen. Die Schwaben verwalten zwar schon rund 70 Mrd. Euro, bislang allerdings ausschließlich in liquiden Produkten. Verglichen damit ist das Private-Markets-Geschäft Stern zufolge zwar Volumen-schwächer, dafür deutlich Margen-stärker, was sich auf Sicht ausnivellieren werde.

LBBW startet Private-Equity-Fonds

Aktuell besteht Sterns Team aus zehn Mitarbeitern. Im Oktober sollen noch ein paar mehr dazukommen, so dass das Team dann ganz gut aufgestellt sei. Bereits Ende dieses, spätestens aber Anfang nächsten Jahres, will Stern dann ins Fundraising gehen. Das Private-Markets-Projekt werde in Dekaden gedacht und solle schrittweise aufgebaut werden. Starten wird Stern mit einem 200 Mill. Euro schweren Private-Equity-Fonds, der deutsche Mittelständler mit 15 Mill. Euro Umsatz und 2,5 Mill. Ebitda übernehmen und mit dieser Strategie eine Zielrendite von 22% abwerfen soll, wie Stern im Podcast sagt.

Während Stern bei Private Equity in Deutschland ins Direktgeschäft geht, setzt er bei den drei anderen Anlageklassen auf externe Manager. „Wir werden Venture Capital, Private Debt und Infrastruktur als Dachfonds auflegen“, sagt Stern. Er mache dies aus der Überzeugung heraus, dass er seinen Investoren für diese Anlageklassen ein globales Mandat anbieten möchte. So sei im Bereich Private Debt aktuell geplant, 30% der Gelder in Nordamerika zu allokieren. „Ohne dort Leute vor Ort zu haben, Finanzierungen ausreichen zu wollen, wäre unglaubwürdig“, so Stern.

Das Zielvolumen für den Private-Debt-Dachfonds liegt ebenfalls bei 200 Mill. Euro, die Zielrendite mit 8% allerdings deutlich darunter. Das weitere Fundraising soll dann schrittweise erfolgen. Im Anschluss an das Eigen- und Fremdkapitalvehikel soll ein Fonds für Wagniskapital folgen. Auch dieser soll 200 Mill. Euro groß werden und eine Zielrendite von 16% erwirtschaften.

Die Milliarde im Blick

Als Letztes soll der Infrastrukturfonds an den Start gehen. Bei diesem setzt Stern auf Eigenkapitalinvestments, da er sich bei Infrastrukturinvestments mit den langen Laufzeiten auf der Fremdkapitalseite schwertue. Außerdem sei das Rendite-Risiko-Verhältnis nicht ganz so vorteilhaft. Bei den Eigenkapitalinvestments hofft er auf 10% Zielrendite. Da auch für den Infrastrukturfonds 200 Mill. Euro angestrebt werden, käme die LBBW Asset Management damit auf 800 Mill. Euro an verwaltetem Vermögen.

Wir wollen in den Assets under Management wachsen, ganz klar auch über die 1 Mrd.

Alexander Stern, LBBW Asset Management

Die Assets under Management sollen laut Stern aber natürlich weiter wachsen. „Wir haben unsere Flagship-Strategien, bieten aber auch Managed Accounts an, insbesondere in den Assestklassen Venture Capital, Private Debt und Infrastruktur“, sagt Stern.

Managed Accounts sind Einzelvereinbarungen mit bestimmten Investoren, die nicht in die Dachfonds investieren möchten. „Wir wollen in den Assets under Management wachsen, ganz klar auch über die 1 Mrd.“, sagt Stern.

Besserer Kapitalzugang

Um diese Zielmarke erreichen zu können, braucht Stern den entsprechenden Zugang zu Kapital und damit letztendlich zu Investoren. Das war auch einer der Gründe, weshalb er mit seinem Team von der Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe zur LBBW AM gewechselt ist. „In der institutionellen Welt hatten wir nicht so die Zugänge. In der LBBW-Welt ist der Zugang zum Kapital viel breiter“, sagt Stern.

Ob der Verkauf der Privatbank an die niederländische ABN Amro bei dem Wechsel eine Rolle gespielt hat, wie das Zusammenspiel zwischen dem Assetmanager und der Landesbank aussehen könnte und warum Stern die Anlageklasse Immobilien bislang und künftig meidet, verrät er in der neuesten Podcast-Folge von „Betting Billions“.

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