Immobilienfinanzierer

Münchener Hyp erzielt Rekordgewinn

Bei einem leicht gesteigertem Neugeschäft hat die Münchener Hypothekenbank ihren Überschuss abermals gesteigert. Das ist der höchste Gewinn in der Unternehmensgeschichte.

Münchener Hyp erzielt Rekordgewinn

Münchener Hyp
erzielt Rekordgewinn

Spezialbank profitiert von sinkender Vorsorge

sck München

Die Münchener Hypothekenbank hat im vergangenen Jahr von gesteigerten Erträgen und deutlich geringeren Verwaltungsaufwendungen profitiert. Bei einem leicht gewachsenen Neugeschäft erhöhte der zum Genossenschaftssektor gehörende Immobilienfinanzierer den Nettogewinn um 3% auf 106 Mill. Euro. So viel verdiente das Institut noch nie. Der Vorstandsvorsitzende Holger Horn blickt nach Unternehmensangaben zuversichtlich ins laufende Jahr. Das Management rechnet „weiterhin mit einem stabilen und soliden Geschäftsergebnis“, wie die Spezialbank mitteilte.

Provisionsaufwand überschaubar

Im Detail legte das Zinsergebnis um 3% auf 533 Mill. Euro zu. Der Münchener Hyp halfen robuste Marktzinsen. Der Provisionsaufwand war aufgrund eines verhaltenen Neugeschäftswachstums überschaubar. Die Vermittlungsprovisionen, die die Bank den genossenschaftlichen Primärinstituten zahlt, fielen niedriger aus. Dadurch schrumpfte das traditionell negative Provisionsergebnis um 5% auf 64 Mill. Euro.

Verwaltungsaufwand gedrückt

Zugleich fiel der Verwaltungsaufwand um 8% auf 152 Mill. Euro. Die Münchener Hyp begründete das vor allem mit dem Wegfall der Bankenabgabe. Das trug dazu bei, dass die Cost-Income-Ratio sich um 4 Prozentpunkte auf 32,5% verbesserte. Das heißt, um operativ 1 Euro zu verdienen, muss die Bank nur noch knapp 33 Cent aufwenden. Zuvor waren es noch 37 Cent gewesen.

Risikovorsorge gesenkt

In einem sich nur langsam erholenden Markt für Gewerbe- und Wohnimmobilien drückte die Münchener Hyp die Risikovorsorge per Saldo um 14 Mill. auf 90 Mill. Euro. Das trug dazu bei, dass das Betriebsergebnis nach Risikovorsorge um ganze 12% auf 191 Mill. Euro hochschnellte. Die Bank übertraf damit ihre eigenen Erwartungen.

Neugeschäft unter Plan

Hinter ihren Plänen lag sie allerdings beim Neugeschäft. Während der Vorstand ursprünglich mit einem Anstieg von Darlehensneuzusagen auf 3,5 Mrd. Euro rechnete, blieb tatsächlich nur ein Plus von 7% auf 3,1 Mrd. Euro hängen. Die Münchener Hyp berichtete von einer stagnierenden Entwicklung nach dem Nachfrageeinbruch 2023.

Zum leichten Wachstum trug ausschließlich die Finanzierung von Wohnimmobilien bei. Dieser Bereich legte um rund 400 Mill. auf 1,7 Mrd. Euro zu. Das Neugeschäft mit Gewerbeimmobilien sackte hingegen um 200 Mill. auf 1,4 Mrd. Euro ab. In diesem Jahr will der Vorstand das Neugeschäft um 8% erhöhen. Dazu soll der Ausbau digitaler Abläufe bei der Kreditvergabe beitragen.

Höherer Eigenmittelbestand

Unterdessen konnte die Münchener Hyp dank des erneuten Gewinnzuwachses ihren Eigenmittelbestand um 5% auf 2,48 Mrd. Euro heraufsetzen. Die harte Kernkapitalquote stieg geringfügig um 0,2 Prozentpunkte auf 16,7%. 2023 hatte die Münchener Hyp erstmals die erworbene Warburg Hyp konsolidiert.

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