Unicredit legt Quartalszahlen vor

Unicredit legt Rekordzahlen vor

Unicredit-CEO Andrea Orcel hat die Prognosen für die weitere Geschäftsentwicklung erneut nach oben korrigiert. Bei der Commerzbank hält er sich „alle Optionen offen“.

Unicredit legt Rekordzahlen vor

Unicredit

Unicredit erhöht die Gewinnprognosen erneut

HVB-Mutter legt zum 15. Mal in Folge Rekordzahlen vor

Gerhard Bläske, Mailand
bl Mailand

Nach einem abermaligen Rekordergebnis hat die HVB-Mutter Unicredit ihre Gewinnprognosen zum wiederholten Male angehoben. Für 2024 wird nun ein Nettogewinn von mehr als 9 (bisher: mehr als 8,5) Mrd. Euro angepeilt – bei erwarteten Einnahmen von etwa 24 (bisher: über 23) Mrd. Euro. Für 2025 und 2026 wird jeweils ein Nettogewinn von mehr als 9 Mrd. Euro erwartet.

Für das dritte Quartal vermeldete Unicredit zum 15. Mal in Folge eine Gewinnsteigerung. Erstmals zeigten sich infolge der jüngsten Zinssenkungen aber Bremsspuren beim Zinsüberschuss. Er ging im Quartal leicht zurück und wird laut Orcel tendenziell leicht sinken.

Die Aktionäre sollen für 2024 eine Ausschüttung „im Einklang mit 2023“ erhalten. Für das vergangene Jahr hatten die Anteilseigner insgesamt 8,6 Mrd. Euro, davon 5,6 Mrd. Euro in Form eines Aktienrückkaufprogramms, erhalten. 2024 fließen ihnen insgesamt, auch durch die Auszahlung von Zwischendividenden, um die 10 Mrd. Euro zu. Für 2025 und 2026 sollen die Aktionäre eine Ausschüttung erhalten, welche die für 2024 übertrifft. Am 20. November wird eine Zwischendividende für 2024 von 1,44 Mrd. Euro ausgezahlt. Der Anteil der Bardividende an den Auszahlungen an die Anteilseigner soll ab den Ergebnissen für 2025 von bisher 40 auf 50% wachsen.

Kosten sinken

Positiv auf das Ergebnis wirkte sich aus, dass die Kosten auch infolge des weiteren Personalabbaus weiter sanken. Die Kreditrisikovorsorge wurde im dritten Quartal auf 165 (i.V.: 139) Mill. Euro angehoben. Mit einer erneut verbesserten Aufwandsquote von 36,6 (39,1)% rangiert Unicredit im Spitzenfeld europäischer Banken.

Kurs gibt leicht nach

In den neun Monaten per Ende September stiegen die Einnahmen, getragen vom Provisionsergebnis, das um 7,2% auf 6,2 Mrd. Euro wuchs, um 5,4% auf 18,6 Mrd. Euro. Der Zinsüberschuss legte um 3% auf 10,7 Mrd. Euro zu. Der Nettogewinn verbesserte sich um 15,7% auf 7,8 Mrd. Euro. Er wuchs auch im dritten Quartal um 8,2% auf 2,5 Mrd. Euro, was über den Erwartungen der Analysten lag. JP Morgan bestätigte die Kaufempfehlung mit Kursziel 50 (derzeit: ) Euro. Analystin Delphine Lee hob hervor, dass Zinsüberschuss, Rückstellungen und Kapitalausstattung über den Erwartungen gelegen hätten. Auch Jefferies bestätigte das bestehende Kaufvotum. Der Aktienkurs dreht nach einem positiven Start im Tagesverlauf ins Minus. Binnen zwölf Monaten hat der Wert um 79,4% zugelegt.

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