Ringen um Commerzbank

Die Unicredit und ihre „Helfer“

Investmentbanken und ein Hedgefonds halten inzwischen rund 33% an Finanzinstrumenten in Bezug auf Commerzbank-Anteile. Kurz vor Weihnachten stieg die Citigroup ein.

Die Unicredit und ihre „Helfer“

Die Unicredit und ihre „Helfer“

Bereits vier Investmentbanken halten Finanzinstrumente auf die Commerzbank

cka Frankfurt

Der potenzielle Übernahmekampf der Unicredit um die Commerzbank bekommt immer mehr Facetten. Ein Blick auf die Aktionärsstruktur der Bank offenbart, dass mehrere Investmentbanken und der US-amerikanische Hedgefonds D.E. Shaw über Finanzinstrumente inzwischen Positionen von zusammengerechnet 33,36% sowie knapp 1% Aktienanteile an der Commerzbank halten.

Zuletzt hat die Citigroup am 20. Dezember eine Aktienposition von 0,6% sowie Derivate in Höhe von 4,54% erworben. Sie folgt damit auf Bank of America, Barclays und Jefferies, die im September und Oktober ihre Positionen aufgebaut hatten. Parallel hatte die Unicredit ihre eigenen Aktien- und Derivatekäufe öffentlich gemacht, die sich inzwischen zusammengenommen auf 28,08% addieren.

Warten auf Entscheidung der EZB

Laut Medienberichten hat die Unicredit bei der EZB schon im vergangenen Jahr die regulatorische Freigabe beantragt, um den Commerzbank-Anteil auf bis zu 30% zu erhöhen. Der Genehmigungsprozess bei den Aufsehern ist standardmäßig auf 60 Arbeitstage angesetzt, mit der Option seitens der EZB, diesen um 30 Tage zu verlängern, sofern aufgrund spezieller Umstände erforderlich. Wenn die Unicredit ihren Antrag Mitte Oktober gestellt haben sollte und die 90 Tage voll ausgeschöpft würden, dürfte die Entscheidung also zeitnah fallen. Sollten die Italiener die 30%-Schwelle erreichen, wären sie zur Abgabe eines Übernahmeangebots verpflichtet.

Nicht bestätigt ist indes, was die vier Investmentbanken mit ihren Positionen beabsichtigen oder welche Vereinbarungen sie möglicherweise mit der Unicredit getroffen haben, damit die italienische Bank deren Derivate für die Umwandlung zum weiteren Ausbau der eigenen Position nutzen könnte. Citi und Bank of America wollten sich auf Anfrage nicht äußern.

Aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich dabei um Absicherungsgeschäfte für Swap-Vereinbarungen. Sofern die Unicredit die Umwandlung der Instrumente für den Erwerb weiterer Aktien beabsichtigt, würde das einen erneuten Genehmigungsprozess durch die EZB erfordern.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.