Weniger Stellenangebote in der City
hip London
Die britische Finanzbranche hat keinen Grund, sich über Fachkräftemangel zu beschweren. Morgan McKinley zufolge waren so viele Bewerber auf Stellensuche wie seit 2017 nicht mehr. Ihre Zahl stieg im Vorjahresvergleich um 28%, wie der Personaldienstleister ermittelte. Allerdings trat man in der City im abgelaufenen Quartal bei den Stellenausschreibungen auf die Bremse. Es gab 30% weniger offene Stellen als im zweiten Quartal. Im Vorjahresvergleich waren es gut ein Fünftel (21%) weniger.
„Es ist jetzt mehr als ein Jahr her, dass die Wirtschaft wieder komplett eröffnet hat“, sagte Hakan Enver, der Geschäftsführer von Morgan McKinley. Seitdem habe es nachhaltige Bemühungen für Personalaufbau gegeben, aber nun sehe es so aus, als habe sich die Situation in der Finanzbranche „etwas verlangsamt“. Er führte die Entwicklung auf die politische Ungewissheit in Großbritannien, die Trauerphase nach dem Tod von Queen Elizabeth II und den Umstand, dass der Sommer wieder verstärkt für Auslandsreisen genutzt wird, zurück. „Die Krise bei den Lebenshaltungskosten führt dazu, dass sich Beschäftigte nach neuen Positionen mit höherem Einkommen, einer besseren Work-Life-Balance, mehr Jobzufriedenheit und besseren Sozialleistungen umsehen“, sagte Enver. Im Schnitt verdienten Wechselwillige im neuen Job ein Fünftel mehr. Das größere Angebot an Arbeitssuchenden habe sich bislang nicht dramatisch auf das Gehalt nach einem Wechsel ausgewirkt.
Bereits vergangene Woche hatte Pagegroup mitgeteilt, dass sich die auf mittlere Gehaltsgruppen spezialisierte Page Personnel im dritten Quartal gut entwickelt habe, das Geschäft von Michael Page mit Blick auf die ökonomische und politische Unsicherheit aber geschrumpft sei.