Zahl der Jobanzeigen von Banken wächst langsamer
Die deutsche Finanzbranche hat im vierten Quartal zwar erneut mehr Stellen ausgeschrieben als im Vorjahreszeitraum, allerdings hat sich der prozentuale Zuwachs im Vergleich zum Vorquartal deutlich verlangsamt. Das könnte ein Zeichen dafür sein, dass sich der Mangel an Fachkräften etwas entspannt, womöglich auch wegen der Entlassungswellen bei Finanz-Start-ups.
Die Zahl der von Banken, Kreditinstituten und Fintechs in Deutschland öffentlich ausgeschriebenen Stellen belief sich im vierten Quartal 2022 auf 28 334. Das ist ein Plus von 5,7 % gegenüber dem vierten Quartal 2021. Im dritten Quartal 2022 hatte der Zuwachs der ausgeschriebenen Stellen auf Jahressicht noch bei 25,5 % gelegen. Das zeigt eine Erhebung des Berliner Personalmarktspezialisten Index Gruppe.
Zwar sind die Beschäftigungszahlen im deutschen Bankensektor seit vielen Jahren rückläufig, etwa weil im Filialgeschäft Stellen wegfallen. Doch es gibt bestimmte Bereiche, in denen Finanzunternehmen zugleich händeringend nach neuen Mitarbeitern suchen. „Filialschließungen und Inflation bereiten der Finanzbranche Kopfzerbrechen. Trotzdem brauchen Banken für die digitale Transformation kluge Köpfe, die intelligente Technologien entwickeln“, so Jürgen Grenz, Chef der Index Gruppe. Deshalb würden sich viele der Anzeigen an IT-Spezialisten richten.
Im Bereich IT/Telekommunikation schrieben Banken, Kreditinstitute und Fintechs im vierten Quartal insgesamt 2 880 Stellen aus (+10,9 %). Im Personalwesen kletterte die Anzahl der ausgeschriebenen Jobs um 21,9 %. Den mit Abstand größten Sprung gab es wie schon im dritten Quartal im Bereich Gesundheit/Medizin/Soziales mit einem Plus von 158 % auf 827 Stellen.