Finanzmärkte

Dax erholt sich nur zaghaft

Der Dax hat sich am Donnerstag nur zaghaft erholt. Auf das Marktsentiment drückt die Aussicht auf weitere kräftige Zinserhöhungen.

Dax erholt sich nur zaghaft

ku Frankfurt

Nach den kräftigen Verlusten des Vortages hat es am deutschen Aktienmarkt am Donnerstag eine gewisse Erholung gegeben. Die zunächst erreichten Kursgewinne konnten aber nicht ganz gehalten werden, so dass zum Handelsschluss beim Dax nur ein relativ magerer Anstieg von 0,5% auf 13697 Punkte übrig blieb. Der Euro Stoxx 50 befestigte sich um 0,6% auf 3777 Zähler.

Nach Einschätzung vieler Marktteilnehmer stehen die Zeichen auf weitere deutliche Zinserhöhungen sowohl in den USA als auch in der Eurozone. Verwiesen wird auf das Protokoll zur jüngsten Zinssitzung der US-Notenbank Fed sowie auf die in der Eurozone auf 8,9% gekletterte Inflationsrate. Nach Äußerungen von EZB-Direktorin Isabel Schnabel wird nun für die Eurozone im September mit einem weiteren großen Zinsschritt von 50 Basispunkten gerechnet. Trotz dieser Perspektive gab der Euro am Donnerstag um 0,6% auf 1,0111 Dollar nach. Daten über eine robuste Ölnachfrage in den USA sowie die Erwartung, dass der zur Jahreswende in Kraft tretende EU-Boykott russischen Öls das Angebot auf dem Weltmarkt weiter beeinträchtigen wird, haben für einen Anstieg des Ölpreises gesorgt. Brent Crude verteuerte sich um 2,2% auf 95,66 Dollar je Barrel. Das Beratungsunternehmen BCA Research sowie die Internationale Energieagentur rechnen mit einem Ausfall von bis zu 2 Mill. Barrel pro Tag. Derweil meldet Reuters unter Berufung auf ein Dokument des russischen Energieministeriums, dass die Einnahmen des Landes aus dem Export von Energieträgern im laufenden Jahr um 38% steigen werden, trotz rückläufiger Mengen.

Eine höhere Menge an Solarstrom hat für einen geringfügigen Rückgang des deutschen Strompreises gesorgt. Der Übernachtkontrakt verbilligte sich um 5,4 % auf 531 Euro je Megawattstunde. Damit bleibt der Strompreis aber auf einem extrem hohen Niveau, denn vor zwei Jahren wurde die Megawattstunde im Durchschnitt zu 40 Euro gehandelt.