Baywa beschäftigt DZ Bank
29. August
Baywa beschäftigt DZ Bank
Wenn DZ Bank und LBBW am 29. und 26. August Halbjahreszahlen vorlegen, wird das Thema Baywa eine prominente Rolle spielen. Das genossenschaftliche und das Sparkasseninstitut sind beide beim bayerischen Agrarhandelskonzern mit Krediten engagiert und haben sich zuletzt am Rettungspaket beteiligt.
Von Tobias Fischer, Frankfurt und Thomas Spengler, Stuttgart
fir/spe Frankfurt/Stuttgart
Schon wieder plagt die DZ Bank Gruppe ein größeres finanzielles Engagement. War es im vergangenen Jahr René Benkos mittlerweile insolvente Signa-Gruppe, bei der sich die Versicherungstochter R+V mit einem „robusten“ dreistelligen Millionenbetrag engagiert hatte, so ist es nun der aus dem eigenen Genossenschaftssektor stammende Agrarhandelskonzern Baywa. In der Bilanzpressekonferenz Ende März hatte der damalige Co- und nun alleinige Vorstandschef der DZ Bank, Cornelius Riese, versichert, dass das Signa-Kapitel mit dem Jahr 2023 abgehakt sei. „Dieses Thema ist sicher kein Ruhmesblatt“, kommentierte er es seinerzeit.
Rettungspaket für Baywa
Im Rahmen der Vorstellung der Halbjahreszahlen 2024 am 29. August wird Riese dann zum jüngst geschnürten Rettungspaket für die Baywa Stellung nehmen, an dem die DZ Bank gewichtigen Anteil hat. So hat sie gemeinsam mit der Bayerischen Raiffeisen Beteiligungs-AG (BRB AG) 120 Mill. Euro aufgewendet, um der Baywa ihre Beteiligung an der BRB Holding abzukaufen. Dabei handele es sich aber nur um eine Interimslösung, hieß es von der DZ Bank. Sie wolle diesen Anteil wieder verkaufen.
Zudem haben DZ Bank, LBBW und HVB als wichtigste Gläubigerbanken der Baywa einen Konsortialkredit über 2 Mrd. Euro gewährt, der in gut einem Jahr ausläuft, und sie haben dem Konzern nun einen Überbrückungskredit von insgesamt 272 Mill. Euro zur Verfügung gestellt.
LBBW legt Montag Zahlen vor
Auch bei der LBBW spielt die Baywa also eine prominente Rolle. Finanzvorständin Stefanie Münz wird am Montag, 26. August, anlässlich der Zahlenvorlage für das Halbjahr dazu Rede und Antwort stehen. Wie die DZ Bank hatte auch die LBBW 2023 ein Rekordjahr verzeichnet. Vor Steuern verdienten die Stuttgarter 1,374 Mrd. Euro. Für das laufende Jahr sind sie trotz eines von geopolitischen Unsicherheiten und Konjunkturschwäche geprägten Umfelds sowie abflauenden Zinsschubs optimistisch, dass es mehr als 1 Mrd. Euro sein werden.
Jahresvorsteuerergebnis zwischen 2 und 2,5 Milliarden Euro angepeilt
Die DZ Bank Gruppe hatte im vergangenen Jahr 3,19 Mrd. Euro Gewinn vor Steuern erzielt und damit 42% mehr als 2022. Ursächlich dafür waren ein um 30% gestiegener Zinsüberschuss, ein ins Positive gedrehtes Bewertungsergebnis aus Finanzinstrumenten und ein dickes Plus im Versicherungsgeschäft. Für das Gesamtjahr 2024 peilt die DZ Bank laut Geschäftsbericht ein Ergebnis vor Steuern an, das innerhalb der nachhaltigen Ergebnisspanne von 2,0 bis 2,5 Mrd. Euro liegt. Der Konzern rechnet damit, dass der Zinsüberschuss, der im vergangenen Jahr auf 4,33 Mrd. Euro angeschwollen war, „kräftig rückläufig“ sein werde, derweil etwa Handels- und Finanzanlagenergebnis sowie Versicherungsgeschäft zulegen. Auch wird ein Anstieg der Risikovorsorge erwartet.
Wenn DZ Bank und LBBW am 29. und am 26. August Halbjahreszahlen vorlegen, wird das Thema Baywa eine prominente Rolle spielen. Das genossenschaftliche und das Sparkasseninstitut sind beide beim bayerischen Agrarhandelskonzern mit Krediten engagiert und haben sich zuletzt am Rettungspaket beteiligt.