Bedrängte Commerzbank kann sich keinen Patzer erlauben
6. November
Bedrängte Commerzbank
ist zum Erfolg verdammt
lee Frankfurt
Über der Veröffentlichung der Commerzbank-Zahlen für das dritte Quartal liegt der Schatten der Hand, die nach ihr greift. Vor dem Hintergrund der Profitabilitätszuwächse, die Unicredit-Chef Andrea Orcel den Aktionären mit dem Verweis auf das vorbildliche Aufwand-Ertragsverhältnis seines Konzerns implizit in Aussicht stellt, kann sich das Institut keinen Ausrutscher erlauben. Schließlich will sie ihm die Übernahme nicht erleichtern.
Das frostige Konjunkturklima, das sich in einem Anstieg der Insolvenzen manifestiert, ist da kein gutes Omen. Auch die sinkenden Zinsen sind dem Geschäftsmodell der Commerzbank nur bedingt zuträglich. Daher wird das Konzernergebnis im dritten Quartal voraussichtlich niedriger ausfallen als im Vorjahr.
Analysten halten avisiertes Risikoergebnis für realistisch
Bislang hat die Qualität ihres Kreditbuchs die Commerzbank vor allzu schmerzhaften Rückstellungen bewahrt. Wie lange das so geht, wird sich zeigen müssen. Für das dritte Quartal rechnen die Analysten laut Konsensschätzung jedenfalls mit einem Risikoergebnis von –216 Mill. Euro. Das wäre zwar mehr als das Doppelte der –91 Mill. Euro, die den Gewinn im Vorjahreszeitraum schmälerten. Unter dem Strich könnte es damit jedoch gelingen, das Risikoergebnis im gesamten Jahr wie versprochen unter der Marke von 800 Mill. Euro zu halten.
Operativ im Plan
Auch operativ wird die Commerzbank ihre Ziele wohl halten können. Darauf deuten zumindest die Analystenprognosen hin. Sie veranschlagen das operative Ergebnis im dritten Quartal im Schnitt bei 866 Mill. Euro. Bis Jahresende könnte es sich in diesem Szenario auf 3,56 Mrd. Euro summieren. In Aussicht gestellt hat das Management mehr als 3,4 Mrd. Euro.