Finanzmarktkalender29. April

Deutsche Bank bleibt vorerst auf Kurs

Die Deutsche Bank stellt am kommenden Dienstag ihr Zahlenwerk für das erste Quartal vor. Die Kapriolen an den Kapitalmärkten infolge der Strafzölle von US-Präsident schlagen sich dort noch nicht nieder. Analysten erwarten einen Vorsteuergewinn deutlich über dem Niveau des Vorjahres.

Deutsche Bank bleibt vorerst auf Kurs

Wenn die Deutsche Bank am Dienstag ihre Zahlen für das erste Quartal vorlegt, sind dort die kurzfristigen Auswirkungen der von US-Präsident Donald Trump verhängten Strafzölle infolge des „Liberation Day“ (2. April) noch nicht enthalten. Vor diesem Hintergrund erwarten etwa Analysten von Keefe, Bruyette & Woods, dass die Erträge von Deutschlands größter Bank im Anfangsquartal bei 8,5 Mrd. Euro liegen, während der Konsens von 8,3 Mrd. Euro ausgeht. Als Grund für ihren Optimismus nennen die KBW-Analysten gestiegene Zinsrenditen, starke Kundenaktivität, höhere Gebühren, die die Bank durchsetzen konnte, und konservatives Kostenmanagement.

Schwächeres Beratungsgeschäft

Auf einer Konferenz Ende März gab CEO Christian Sewing einen vagen Vorgeschmack auf das Q1-Zahlenwerk. Die Erträge der Investment Bank würden wohl weitgehend dem jüngsten Konsens entsprechen, jedoch mit einer stärkeren Performance im Handelsgeschäft und schwächerem Start im Beratungsgeschäft (Origination & Advisory, kurz: O&A). Ohne einen zweistelligen Millionenabschlag auf ein einzelnes Leveraged-Finance-Engagement hätte die Bank sogar einen Anstieg der O&A-Erträge zum Vorjahr verzeichnet, fügte Sewing hinzu. Die Deal-Pipeline für das zweite und dritte Quartal sei laut dem CEO zwar „stark“. Die Aussicht auf Deal-Abschlüsse bleibt aufgrund des anhaltenden Zollstreits der USA mit ihren Handelspartnern jedoch undurchsichtig.

Die Erträge der Corporate Bank dürften laut KBW sowohl zum Vorquartal als auch zum Vorjahresquartal höher liegen. Für das Investment Banking erwarten sie Erträge auf dem jüngsten Konsensniveau von 3,3 Mrd. Euro, wobei in Einklang mit Sewings Aussagen das Beratungsgeschäft schlechter und der Handel mit Fixed Income & Currencies (FIC) besser gelaufen sein dürften. Zudem erwarten sie für die Privatbank sowie das Assetmanagement Ertragswachstum.

Kreditrückstellungen am oberen Ende der Guidance

Finanzvorstand James von Moltke, der seinen im Juni 2026 auslaufenden Vertrag nicht verlängert, stellte bereits bei Vorstellung der Q4-Zahlen Ende Januar eine Normalisierung der Rückstellungen für Kreditausfälle in Aussicht. Diese dürften sich im ersten Quartal auf 350 bis 400 Mill. Euro belaufen, wobei sie angesichts der weiter schwierigen Wirtschaftslage in der ersten Jahreshälfte am oberen Ende der Guidance zu erwarten seien. Die KBW-Analysten schätzen die Rückstellungen in Q1 gar auf 424 Mill. Euro.

Sprung beim Vorsteuergewinn erwartet

Unter dem Strich erwarten Analysten einen Vorsteuergewinn von 2,6 Mrd. Euro. Das entspräche einem Plus von 30% zum Vorjahr. Für die Cost-Income-Ratio liegt der Konsens bei 63,8%. Damit läge Konzernchef Sewing unter seiner Zielmarke von „unter 65%“ für 2025. Das klingt zunächst nach einem verheißungsvollen Start in das erste reguläre Jahr nach der Restrukturierung. Im Gesamtjahr will der Finanzkonzern Erträge von 32 Mrd. Euro erreichen.

29. April

Deutsche Bank bleibt auf Kurs

Wenn Deutschlands größtes Kredithaus am Dienstag das Zahlenwerk für das erste Quartal vorstellt, schlagen sich die Kapriolen an den Kapitalmärkten infolge der Strafzölle dort noch nicht nieder. Analysten erwarten im Schnitt einen Vorsteuergewinn deutlich über dem Niveau des Vorjahres von 2,6 Mrd. Euro.

Von Carolin Kassella, Frankfurt