Fed vor Zinssenkung im zweiten Quartal
31. Januar
Fed vor Zinssenkung
im zweiten Quartal
mpi Frankfurt
US-Notenbankchef Jerome Powell sorgte nach dem Zinsentscheid im Dezember für Aufsehen mit seiner Aussage, dass die Fed wachsam sein müsse, dass sie nicht zu spät den Leitzins senkt. Bei seiner am Mittwoch anstehenden Sitzung wird der Offenmarktausschuss der Fed (FOMC) die Zinsen aller Voraussicht nach noch nicht anpassen. Dafür ist die Inflation in den USA nach wie vor zu hoch.
Mit 3,4% legte die Inflation zum Jahresschluss sogar wieder zu, was vor allem am deutlichen Anstieg der Wohnkosten in den USA lag. Der grundsätzliche disinflationäre Trend bliebt jedoch intakt. Daten von verschiedenen Immobilienplattformen deuten darauf hin, dass die Teuerung bei den Mieten in den kommenden Monaten nachlassen wird. Sollten der Krieg im Nahen Osten oder die Lohnentwicklung in den USA die Teuerung nicht wieder anheizen, sollte sie im Jahresverlauf deutlich Richtung des Inflationsziels der Fed von 2,0% sinken.
Analysten erwarten Zinssenkung im Mai
Eine Minderheit von Analysten geht daher bereits von einer ersten Zinssenkung der US-Notenbank im März aus. Die Mehrheit der Beobachter rechnet jedoch damit, dass die erste Lockerung im Mai oder im Juni stattfinden wird. Das Fed Watch Tool der CME Group beziffert die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinspause im Mai derzeit nur noch auf rund 13%. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 51% werde die Fed den Leitzins in diesem Monat um 25 Basispunkte senken, zu 35% sogar um 50 Basispunkte.
Insgesamt gehen Analysten davon aus, dass das Ausmaß der Zinssenkungen der Fed in diesem Jahr akkumuliert höher ausfallen wird als die aktuell von der Notenbank in Aussicht gestellten 75 Basispunkte.