Bank of England

Neue britische Geldpolitiker müssen Farbe bekennen

Catherine Mann und Huw Pill werden erstmals mit über den Leitzins der Bank of England entscheiden. Das Dilemma der Notenbank besteht darin, die Konjunktur zu stimulieren, ohne die Inflation anzuheizen.

Neue britische Geldpolitiker müssen Farbe bekennen

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Donnerstag, 23.9.:

Bei der Sitzung des geldpolitischen Komitees der Bank of England werden zwei neue Mitglieder am Tisch sitzen. Gleichwohl gehen die meisten Beobachter nicht davon aus, dass sie mit dem ehemaligen Citigroup-Volkswirt Michael Saunders für ein früheres Ende der ultralockeren Geldpolitik stimmen werden. Allgemein gilt als sicher, dass die Mitglieder des Monetary Policy Committee (MPC) den Leitzins einstimmig auf dem historischen Tief von 0,1 % belassen werden. Für die Beibehaltung des Quantitative Easing in seiner ursprünglichen Form dürften acht der neun MPC-Mitglieder stimmen. Die ehemalige OECD-Chefvolkswirtin Catherine Mann und Huw Pill, einst Chefvolkswirt von Goldman Sachs, werden erstmals an der Sitzung teilnehmen, deren Ergebnis am Donnerstag verkündet wird. Mann könnte sich, wie ihr Vorgänger Jan Vlieghe, als „Taube“ erweisen. Pill wird mancherorts als „Falke“ gesehen.

Das MPC steht vor einem Dilemma. Einerseits wollen die Geldpolitiker die Erholung der britischen Wirtschaft aus dem Covid-19-Koma nicht abwürgen. Andererseits fürchten sie, der Inflation weiteren Vorschub zu leisten. Die Löhne sind den Daten des Statistikamts ONS zufolge stark gestiegen. Die Beschäftigung bewegt sich etwas über dem vor der Coronakrise erreichten Niveau. Allerdings könnte die Arbeitslosigkeit stark steigen, wenn das Coronavirus Job Retention Scheme Ende des Monats ausläuft. Die Teuerungsrate schoss im August von 2,0 % auf 3,2 % nach oben. Das Inflationsziel der Notenbank liegt bei 2,0 %.