Siemens Gamesa steuert auf das Delisting zu
mic
Mittwoch, 25.1.:
Die Einladung zur Hauptversammlung von Siemens Gamesa ist neun Seiten lang, aber eigentlich geht es am Mittwoch nächster Woche in Bilbao um eine ganz einfache Sache: das Ende der Selbständigkeit eines Unternehmens. Denn die Verwaltung ruft die Aktionäre von Siemens Gamesa für 12 Uhr in das Kongresszentrum von Bizkaia Aretoa, um in erster Linie über das geplante Delisting abzustimmen.
Die Abstimmung ist eine reine Formsache. Denn der Mehrheitseigentümer Siemens Energy hält nach letzten Angaben 92,7% an dem spanisch-deutschen Hersteller von Windkraftanlagen. Die Schwelle für das Herausdrängen der verbliebenen Fremdaktionäre von knapp 97% wurde bisher zwar verfehlt. Aber Siemens Energy lässt keinen Zweifel daran, Siemens Gamesa zu 100% besitzen zu wollen. In der Zwischenzeit wird der Windkraftanlagenhersteller bereits eng geführt werden, Siemens-Energy-Chef Christian Bruch agiert dann als Vorsitzender des Verwaltungsrats.
Mit der Hauptversammlung endet jedoch aus Sicht des spanischen Kapitalmarktes ein wichtiges Kapitel. Denn unter dem Kürzel „SGRE“ hat Gamesa nach der Fusion mit den Windenergie-Aktivitäten von Siemens die erneuerbaren Energien im Leitindex Ibex 35 gespiegelt. Seit der Ankündigung des Übernahmeangebots im Mai zeigt das Kurschart nur noch eine Linie, die Notierung ist auf dem Niveau von rund 18 Euro einbetoniert.
Siemens Gamesa hat in der Vergangenheit eine Serie von Gewinn- und Umsatzwarnungen vorzuweisen, nun arbeitet der neue Vorstandschef Jochen Eickholt an der Restrukturierung. Die Onshore-Sparte steckt in den roten Zahlen.