Unicredit lässt der Commerzbank den Vortritt
9. + 12. Mai
Unicredit lässt Commerzbank
bei der Bilanzvorlage den Vortritt
lee Frankfurt
Der Übernahmekrimi um die Commerzbank zieht sich. Ob Unicredit-Chef Andrea Orcel tatsächlich auf eine handlungsfähige Bundesregierung wartet oder schlicht mit seiner anderen Großbaustelle, der Übernahme des BPM, beschäftigt ist, bleibt sein Geheimnis. Ausfallen wird in der kommenden Woche jedenfalls das Schaulaufen in Sachen Geschäftsentwicklung. Denn statt wie ursprünglich geplant am 7. Mai wird Unicredit die Zahlen für das erste Quartal erst am 12. Mai veröffentlichen, also drei Tage nach der Commerzbank. Als Grund nennt das Institut ohne weitere Erläuterung die Verschiebung der Verwaltungsratssitzung, die das Zahlenwerk passieren muss.
Verhaltene Aussichten
Bettina Orlopp und ihr Finanzvorstand Carsten Schmitt halten dagegen am Veröffentlichungstermin, dem 9. Mai, fest. Angesichts des sich voraussichtlich etwas abflachenden Zinsüberschusses im ersten Quartal deutet die Konsensschätzung auch auf einen Rückgang des Konzernergebnisses im ersten Quartal hin. Mit 698 Mill. Euro liegt sie sogar recht deutlich unter dem Vorjahreswert von 747 Mill. Euro. Allerdings sind durchaus nicht alle Analysten der Meinung, dass unter dem Strich weniger herausgekommen ist als im Vorjahr. Die Spanne zwischen der niedrigsten Schätzung von 530 Mill. Euro und der optimistischsten Annahme von 769 Mill. Euro ist ungewöhnlich groß.
Steigende Risikovorsorge
Hauptgrund für die verhaltenen Erwartungen ist offenbar die konjunkturelle Entwicklung beziehungsweise die unsicheren Aussichten. Im Schnitt erwarten die Analysten ein Risikoergebnis von –151 Mill. Euro. Also die doppelte Summe der –76 Mill. Euro, die die Commerzbank binnen Jahresfrist für Kreditausfälle und andere Eventualitäten eingebucht hatte.