Immobilienaktien im freien Fall
ck Frankfurt
Die Talfahrt der Immobilienaktien hat sich am Dienstag verschärft und den Gesamtmarkt belastet. So büßten Vonovia 6% auf 15,66 Euro ein und waren damit das Schlusslicht des Dax, Aroundtown sackten als schwächster Titel des MDax um 10,2% auf 1,36 Euro ab. Die Branche leidet unter den gestiegenen Zinsen und der hohen Inflation, die die Erschwinglichkeit von Immobilien beeinträchtigen und die Finanzierungskosten in die Höhe treiben.
Für Verunsicherung sorgte eine Studie der Citigroup über europäische Gewerbeimmobilienaktien, denen nach Meinung der Bank weitere Kursverluste von 50% drohen. Vonovia wurde von Barclays mit einem von 28 auf 18 Euro gesenkten Kursziel von „Equal weight“ auf „Underweight“ herabgestuft. Die deutschen Wohnimmobilienunternehmen müssten ihre Geschäftsmodelle und Bilanzen erst noch dem veränderten Umfeld hoher Zinsen anpassen. Die Unternehmen der Branche versuchten, ihre Mittel durch Dividendenkürzungen zusammenzuhalten, der ausgetrocknete Markt mache Schuldensenkungen durch Verkäufe aber schwer. Der Dax legte um 0,1% auf 15142 Punkte zu, der MDax, in dem Immobilienwerte signifikant gewichtet sind, sank um 0,6% auf 26562 Zähler.
Auf eine enorm starke Nachfrage stieß die Europäische Union bei der Aufstockung ihrer im Februar 2048 fälligen grünen Anleihe um 6 Mrd. Euro. Investoren gaben dafür Orders für mehr als 73 Mrd. Euro ab. Siemens Energy steht vor ihrem Green-Bond-Debüt. Das Unternehmen vergab die Mandate für eine Transaktion mit drei- und sechsjährigen Tranchen. Am Sekundärmarkt zogen aufgrund weiter nachlassender Sorgen über den Bankensektor die Renditen erneut an. Die zehnjährige Bundrendite stieg um bis zu 10 Stellen und lag zuletzt 6 Stellen über Vortagsniveau bei 2,285%. Der Euro stieg um 0,4% auf 1,0844 Dollar.
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